Wohnmobile dicht an dicht
Konvoi mit 691 Wohnmobilen bedeutet Rekord – aber keinen Eintrag ins Guiness-Buch
- Freitagabend ist vom Asphalt im Industriepark in Walldürn nicht mehr viel zu sehen gewesen. Dicht an dicht stand ein Wohnmobil am anderen. Vom kleinen umgebauten Kastenwagen bis zum riesigen Schlachtschiff war alles vertreten. Die Ostalb war beim Weltrekordversuch um den längsten Konvoi mit drei Wagen aus Lauchheim, einigen aus Aalen, Oberkochen, Ellwangen und Nördlingen besonders stark vertreten. Dass es zum offiziellen Guinness-Weltrekord nicht reichte, lag nicht am fehlenden Eifer der Teilnehmer, sondern an WerbeflyerVerteilern.
Veranstalter Dieter Goldschmitt und sein Team hatten alle Hände voll zu tun. Durch den Regen waren ein Großteil der vorgesehenen Wiesen-Parkplätze aufgeweicht und mit schweren Wohnmobilen auf keinen Fall befahrbar. Firmen in Umkreis stellten Mitarbeiterparkplätze zur Verfügung, damit alle unterkommen konnten. Es wurde zusammengerückt und improvisiert. Hier bewährte sich der sprichwörtliche Teamgeist und die Hilfsbereitschaft der Camper untereinander.
Vor dem Festzelt wurden mal eben 40 Tonnen Hackschnitzel abgekippt und von fleißigen Händen verteilt. Ein schnell organisierter Shuttleservice kurvte Stunde um Stunde zwischen dem Festzelt und dem weiter gelegenen Parkplatz hin und her. Feuerwehr, Polizei, DRK und private Helfer zeigten unermüdlichen Einsatz.
Und auch die Bevölkerung fieberte mit. Das wurde am Samstag deutlich, als es dann an den Start ging. Die Walldürner säumten den Straßenrand, feuerten an und klatschten sich die Hände rot. Es herrschte super Stimmung, als von 745 gemeldeten Wohnmobilen dann 691 an den Start gingen.
Erste 300 Fahrzeuge sind perfekt durchgekommen
Am Anfang lief es „wie geschnitten Brot“, so der Veranstalter. 30 Kilometer lang war der Konvoi. Die rollenden Eigenheime fuhren dicht an dicht. Dieter Goldschnitt kommentierte das so: „Die ersten 300 Fahrzeuge sind perfekt durchgelaufen. Dann gab es erste Verzögerungen am Start der Strecke, da einige Personen verbotenerweise Werbeflyer an die vorbeifahrenden Fahrzeuge verteilten. Die Fahrer hielten an und es kam zu ersten kleineren Lücken auf der Strecke.“Das genügte der Jurorin von Guinness, Paulina Sapinska, den Versuch für gescheitert zu erklären. Da sind die Regeln eindeutig. Es dürfen keine Lücken von mehr als zwei Fahrzeuglängen entstehen.
Trotzdem gibt es einen notariell beglaubigten Weltrekord, wenn auch keinen Eintrag in das Guinness-Buch-der-Rekorde. „Es ist ein schönes Gefühl, sich Weltrekordhalter nennen zu dürfen“, meinte Walter Häusler aus Lauchheim.
691 Fahrzeuge mit mehr als 1500 Reisemobilisten wurden gezählt. Unfälle gab es keine. Im Jahr 2018 soll erneut versucht werden, den Eintrag in das Guinness-Buch zu schaffen. Die Teams aus Lauchheim wollen auf jeden Fall wieder dabei sein.