Das Sauerkraut mundet: Es kann losgehen
Heute beginnt in Stödtlen das Leonhardsfest– Rund 10 000 Besucher werden erwartet
(afi) - Der Hammelbraten, die Leonhardswürste, Schnitzel und auch das Sauerkraut sind fertig. Damit steht fest: Das 42. Leonhardfest kann heute Abend um 20 Uhr mit dem Fassanstich durch Bürgermeister Ralf Leinberger starten. Bis zum kommenden Montag wird wieder mit rund 10 000 Besucher gerechnet. Unter anderem auch deshalb, weil die Küche beim Leonhardsfest einen so ausgezeichneten Ruf genießt.
Seit sage und schreibe 38 Jahren kümmern sich Heinz und Rosemarie Schuster, gemeinsam mit Martin Schuster sowie Max und Maria Abel um die Zubereitung des Sauerkrauts beim Leonhardsfest. Ein Team, das den Dreh raus hat. Ihr Kraut ist geschmacklich einfach eine Wucht. Das Rezept behalten die fünf Krautexperten leider für sich. Da sind sie eisern. Was in ihr Kraut hineinkommt: Schweinebauch, Äpfel und „besondere Gewürze“, mehr lassen sie nicht raus.
Außerdem muss das Kraut in Stödtlen lange genug kochen. Am frühen Donnerstagmorgen wurden die riesigen Krautkesseln dazu über einem lodernden Holzfeuer platziert. Gegen 20 Uhr am Abend war das Kraut, und zwar über eine halbe Tonne, dann so wie es sein sollte und zum Verzehr bereit. Jedes Jahr wird’s von der Menge ein bisschen mehr, das spricht für die hervorragende Qualität und den Geschmack. „Wir machen das jetzt seit 1979, also seit 38 Jahren, und möchten die 40 Jahre schon noch vollmachen – so Gott will bekommen wir das auch hin“, wünschen sich die Stödtlener Krautköche, die in diesen Tagen aber keineswegs die einzigen sind, die alle Hände voll zu tun haben.
35 Schafe und 20 Schweine wurden geschlachtet
Denn für das Leonhardsfest müssen raue Mengen an Lebensmitteln verarbeitet werden, von denen sich eine normale Hausfrau kein Bild machen kann. 35 Schafe sind geschlachtet und zu Rollbraten verarbeitet worden, circa 20 Schweine mussten ihr Leben lassen, um zu Schnitzeln und den bekannten Stödtlener Leonhardswürsten zu werden. Dazu gibt’s Unmengen von Soßen, allein 200 Liter für den berühmten Hammelbraten und 200 Liter für den Schweinebraten und die Bratwürste. „Da kommt bei uns selbstverständlich kein Soßenpulver rein. Das wird so gemacht wie früher bei Muttern, mit viel Knochen. Das schmeckt man aber auch“, ist sich das Soßenteam sicher. Auch der Stödtlener Kartoffelsalat ist berühmt. Er wird aus rund 20 Zentnern Kartoffeln jeden Tag frisch zubereitet. „Wir wollen, dass unsere Besucher nur beste Qualität auf den Teller bekommen“, sagt die Kartoffelsalatmannschaft.
Der zweite Kirchengemeinderatsvorsitzende Franz Stölzle betont, dass das Leonhardsfest ein echtes Gemeinschaftswerk ist. Nahezu das ganze Dorf packe mit an. „Über die vier Festtage sind rund 500 Stödtlener auf den Beinen, damit es unserer Gästen an nichts fehlt.“