„Diese Chance musste ich ergreifen“
TSV Essingens Neu-Trainer Dennis Hillebrand vor dem Rundenstart beim VfB Neckarrems
- Die Nachricht, die am späten Sonntagabend aus Essingen gekommen ist, war dann doch eine sehr überraschende. TSV-Trainer Aleksandar Kalic ist von seinen Aufgaben freigestellt, Dennis Hillebrand, Trainer der zweiten und ExSpieler des Verbandsligisten, als neuer Trainer vorgestellt worden. Und das nur einen Tag nach einem sehr respektablen 0:1 gegen den Regionalligisten Stuttgarter Kickers. Unser Redakteur Timo Lämmerhirt hat sich mit Hillebrand unterhalten und wollte unter anderem wissen, was man in nur einer Woche mit der Mannschaft machen kann, um sie auf den Rundenstart am kommenden Samstag beim VfB Neckarrems (15.30 Uhr) vorzubereiten.
Was konnten Sie in dieser einen Woche im Team verändern?
(schmunzelt) Wirklich verändern kann ich gar nichts in einer Woche. Ich kann da höchstens an ein, zwei Stellschrauben drehen, damit die Mannschaft in etwa so spielt, wie ich es mir von einer Mannschaft vorstelle, die ich trainiere. Die extreme Grundqualität in dieser Mannschaft ist aber unbestritten.
Also sehen Sie die Mannschaft gerüstet für die Saison?
Ich habe mir das Team jetzt einzig gegen die Kickers angeschaut. Körperlich macht sie einen fitten Eindruck. Sie hat aber gegen einen Gegner auf ganz anderem Niveau gespielt. Wenn das 0:1 auch knapp war, hat sie die Kickers am Ende nicht mehr richtig in Gefahr gebracht. Aufgrund dieser Partie kann ich jetzt aber nicht mit ja oder nein antworten. Durch die vorhandene Qualität aber geht das Team sicher nicht blauäugig in die neue Saison.
Konnten Sie sich während der ersten Einheiten denn schon ein Bild machen von Ihrem Team?
Na ja, dadurch, dass ich selbst noch mit 15 Spielern zusammengespielt habe, gehe auch ich nicht ganz blauäugig an diesen Job heran. Hinter den jüngeren Spielern sind noch kleinere Fragezeichen, die wollen sich jetzt natürlich zeigen und ein Mann wie Denis Werner hat seine Qualitäten bereits angedeutet.
Was kann die Mannschaft denn von Ihnen erwarten? Was sind Sie für ein Trainertyp?
Ich habe früher als Spieler gerne den Ball gehabt und nun habe ich es gerne, wenn meine Mannschaft den Ball hat. Im Idealfall soll sich jeder Gegner nach uns richten. Wenn wir den Ball verlieren, müssen wir schnell dagegen pressen, um ihn entsprechend schnell zurückzubekommen. Ich möchte, dass meine Mannschaft vor Selbstbewusstsein strotzt, ohne dabei arrogant zu sein. Eine Mannschaft, die es schafft, dem Gegner jederzeit wehzutun.
Mussten Sie lange überlegen, den Trainerjob so kurzfristig anzunehmen?
Ja und Nein. Ich musste natürlich nicht lange überlegen, diesen Job als solchen machen zu wollen. Der Zeitpunkt allerdings, der weder für mich noch für die Mannschaft ein guter ist, hat mich dann doch einige Zeit darüber nachdenken lassen. Das hat aber auch damit zu tun, dass wir mit der zweiten Mannschaft natürlich auch mitten in der Vorbereitung und ebenfalls vor dem Pflichtspielauftakt stehen. Eins aber ist auch klar: diese Chance musste ich einfach ergreifen.
Was ist nun vom TSV am kommenden Samstag zu erwarten, was von Neckarrems?
Das ist eine sehr gute Frage, die ich gar nicht beantworten kann. Ich habe gar keine Ahnung, was auf uns zu kommt, konnte den Gegner nicht beobachten. Wir müssen uns jetzt in kürzester Zeit so stabil machen, dass es egal ist, welcher Gegner uns gegenüber steht. Eins ist aber auch klar: bei der ersten Aufstellung kann ich den Spielern gar nicht gerecht werden, da muss ich ein, zwei Positionen auch aus dem Bauch heraus entscheiden. Leistungsbezogen kann diese Aufstellung gar nicht sein. Für die Spieler ist es aber auch keine leichte Situation.
„Eins ist aber auch klar: bei der ersten Aufstellung kann ich den Spielern gar nicht gerecht werden“, sagt Dennis Hillebrand, Trainer des TSV Essingen.