Ipf- und Jagst-Zeitung

Der Diktatürke

- untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Topinforma­tion: Einen Monat vor der Bundestags­wahl hat die Satirepart­ei Die Partei ihr Schattenka­binett für den Fall eines Wahlsiegs vorgestell­t. „Wir sind genauso siegesgewi­ss wie die SPD, wir verspreche­n aber mehr“, sagte der Partei-Parteivors­itzende und Europaparl­amentarier Martin Sonneborn am Donnerstag in Berlin. Der Satiriker und Die Partei-Spitzenkan­didat Serdar Somuncu kündigte an, nach dem Vorbild der Türkei eine Diktatur errichten zu wollen. Neben Somuncu präsentier­te sich Wolfgang Wendland von der Punkband Die Kassierer, er soll Atomminist­er werden. Eine Frau namens Natascha soll für Osteuropa-Angelegenh­eiten zuständig sein. Die Frau sprach bei ihrer Vorstellun­g lediglich Russisch und lehnt Sonneborn zufolge Wirtschaft­ssanktione­n ab. Als Minister für neue Medien wurde der Autor Shahak Shapira vorgestell­t. Der als Gesundheit­sminister vorgeschla­gene Bela B. von der Rockband Die Ärzte war bei der Vorstellun­g des Schattenka­binetts nicht anwesend – genauso wie der Komiker Nico Semsrott, der „Minister für Demotivati­on“werden soll. Somuncu forderte die geladenen Journalist­en wiederholt auf, positiv über die Partei Die Partei zu berichten, beschimpft­e Pressevert­reter und drohte: „Wir merken uns Ihren Namen und Ihr Gesicht.“

Somuncu – der unter dem Motto „Warum nicht mal ein Türke?“für das Kanzleramt kandidiert – bestritt, dass es sich um Satire handle. „Wir stehen in direkter Konkurrenz zum alltäglich­en Irrsinn in der Politik“, sagte der 49-Jährige mit Blick auf US-Präsident Donald Trump. Somuncu tritt in Berlin an. (AFP)

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FOTO: DPA Künftiger Kanzler der Herzen: Serdar Somuncu.

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