Ein Verbot hilft nicht viel
Zum Artikel „Hendricks warnt derzeit vor Dieselkauf“(24.8.): Laut neusten Messresultaten der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW) sind nicht die Dieselabgase, sondern Aufwirbelungen und Abriebprozesse durch die Reifen der Hauptverursacher der hohen Feinstaubbelastung. Nach dieser Untersuchung entstehen 85 Prozent des verkehrsbedingten Feinstaubs durch Reifen-, Bremsen- und Straßenabrieb und durch Aufwirbelungen der am Boden befindlichen Staubschicht.
Gegen diese Feinstaubbildung hilft weder das Verbot beziehungsweise die Einschränkung von Dieselmotoren noch die Umstellung auf Elektroautos sonderlich viel. Man muss für eine sinnvolle Lösung der Feinstaubproblematik die Dinge mit möglichst großem Weitblick betrachten.
Beispielsweise sind laut einer schwedischen Studie die Elektroautos bezogen auf die Umweltbilanz eine Katastrophe, da bei der Produktion der für diesen Autotyp benötigten Batterien (100-kWh-Batterie) ungefähr 17,5 Tonnen Kohlendioxid freigesetzt werden. Um diese Menge an Kohlendioxid mit einem Verbrennungsmotor freizusetzen, könnte man laut der Studie durchschnittlich genauso lang Auto fahren, wie die hergestellte E-Auto-Batterie hält.
Ein anderer Punkt, der vom Umweltbundesamt aufgezeigt wird, ist die Feinstaubbelastung durch Holzfeuerungen. So sind an vielen Orten die Holzverbrennungen in Kaminen, Kaminöfen und Holzheizungen der größte Verursacher von Feinstaub.
Vor dem Hintergrund dieser Datenerhebungen verstehe ich nicht, weshalb jetzt plötzlich ausschließlich der Dieselmotor denunziert wird. Selbst die Benziner, die angeblich weniger Feinstaub bilden, stoßen dafür jedoch viel mehr Kohlendioxid aus als der Dieselmotor, was ebenfalls schlecht für den Klimaschutz und für die Gesundheit ist. Wolfgang Uhl,