Verein zur Erhaltung des Klosters wird 50
Ausstellung und Kalender zeigen Skizzen Manfred Schindlers der Abtei Neresheim
- Der Verein zur Erhaltung der Klosterkirche Neresheim feiert 50-jähriges Bestehen. Begangen wird das Jubiläum mit einem Festakt. Außerdem sind bis 22. September im Landratsamt in Aalen Zeichnungen und Skizzen Manfred Schindlers von der Abteikirche und von der umgebenden Landschaft ausgestellt. Es sind, wie seine Tochter Nicola mitteilt, persönliche Reminiszenzen an ein Kulturdenkmal von europäischem Rang. Zu finden sind sie auch im neuen illustrierten Jahreskalender des Vereins.
Seiner Gründung am 6. März 1967 ist ein einschneidendes Ereignis vorausgegangen: Am 13. Juni 1966 musste der damalige Aalener Landrat Anton Huber die Schließung der Klosterkirche wegen Baufälligkeit anordnen. Die Tiefflieger und die Überschallknalls hatten dem Gotteshaus zugesetzt. Darüber hinaus hatte man beim Bau entgegen den Vorstellungen von Balthasar Neumann gespart und beispielsweise Holz statt Beton verwendet. „Man war einerseits extrem sparsam“, sagt Landrat Klaus Pavel, der amtierende Vorsitzende des Vereins, „auch bei der Innenausstattung, und doch hat das Bauwerk gewaltige Dimensionen.“
In der Liste der Gründungsmitglieder des Vereins zur Erhaltung finden sich illustre Namen: mehrere Bundesminister wie Bruno Heck (Familien), Christoph Seebohm (Verkehr) und Carlo Schmid (Bundesrat) oder Landesminister wie der gebürtige Neresheimer Adalbert Seifriz und zahlreiche Landräte. Schirmherren waren der seinerzeitige Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger, der damalige Ministerpräsident Hans Filbinger und Franz Joseph Fürst von Thurn und Taxis.
Der Vorsitzende des Vereins, Landrat Huber, suchte professionelle Hilfe für die Öffentlichkeitsarbeit. Er fand sie in Manfred Schindler. Gute Öffentlichkeitsarbeit brauchte gutes Bildmaterial. Schindler suchte Motive, mit dem Zeichenstift entstanden flüchtige Skizzen. Sie dienten als Layout für erste Entwürfe zur Gestaltung der Vereinspublikationen, der Prospekte, Buchveröffentlichungen und Ausstellungen. Sie waren Vorlage zur Verständigung mit Fotografen, zum Beispiel auch mit der eigenen Tochter Nicola, die diese Inspirationen aufgriff, mit vielen Aufnahmen verwirklichte und aus eigenem Blickwinkel ergänzte. Selbst Kameraleute des Fernsehens nutzten sie, die das Härtsfeld für Filmreportagen zu entdecken begannen.
Die meisten Skizzen landeten im Papierkorb, einige sind geblieben. Es wuchs jedoch das Bedürfnis, die eine oder andere dieser flüchtigen Bildnotizen ausführlicher wiederzugeben. So entstanden die Bilder für den Kalender. Gestaltet hat ihn Nicola Schindler von der gleichnamigen Kommunikations-Design-Agentur mit Illustrationen ihres Vaters: Waren es in den Jahren zuvor stets Fotos, so sind es dieses Mal Zeichnungen, farbige Illustrationen von der Hand Manfred Schindlers. Der Erlös aus dem Verkauf des Kalenders kommt dem Erhalt der Abteikirche, dem Bauensemble sowie dem Museum des Klosters zugute.