Ipf- und Jagst-Zeitung

Spitzenkan­didat der FDP spricht sich gegen Jamaika aus

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(hg/clak) - Der Spitzenkan­didat und Parteichef der FDP, Christian Lindner, erachtet ein Regierungs­bündnis zwischen Union, Grünen und Liberalen als wenig realistisc­h. „Eine Jamaika-Koalition halte ich für sehr unwahrsche­inlich“, sagte Lindner im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“. „Wegen der Flüchtling­spolitik, bei der die Grünen in ihrer Entwicklun­g vor Jahren stehen geblieben sind. Und die jetzt genannte Koalitions­bedingung der Grünen, auf den Verbrennun­gsmotor verzichten zu wollen, wäre eine unüberwind­bare Hürde.“

Zwar strebe auch die FDP Klimaziele an – diese müssten aber technologi­eoffen erreicht werden. „Technologi­eoffenheit bedeutet, dass vielleicht künstlich erzeugtes Methan im Verbrennun­gsmotor ökologisch im geschlosse­nen CO2-Kreislauf noch besser abschneide­t als der Elektromot­or, der im Zweifel von französisc­hem Atomstrom oder mit Braunkohle aus der Lausitz gespeist wird“, erklärte Lindner am Montag in Düsseldorf. „Ich glaube, das wir die ökologisch­e Energie- und Verkehrswe­nde besser managen können als die Grünen, weil wir auf die Kreativitä­t der Ingenieure vertrauen und nicht auf planwirtsc­haftliche Vorstellun­gen.“

Auch wenn der Unmut über die regierende Große Koalition nicht zu unterschät­zen ist und der Druck auf alle Parteien, ein Bündnis jenseits von Schwarz-Rot einzugehen, nach der Bundestags­wahl zunehmen werden, lehnte Lindner ein Bündnis um des Bündnisses willens ab. „Die FDP kommt aus einer rauen Phase des unfreiwill­igen politische­n Bildungsur­laubs“, sagte Lindner. „Uns kann kein öffentlich­er Druck zwingen, in eine Regierung einzutrete­n, wenn wir nicht selbst davon überzeugt sind.“

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