Opfer der Sparpolitik
Zur Berichterstattung der geplanten Fusion der Kinder- und Jugendmedizin der Kliniken Ostalb vom 19. August hat uns folgender Leserbrief erreicht:
Die Klinikfusion im Ostalbkreis zeigt erste Auswirkungen: Die Behandlung von kleinen Frühgeborenen soll in Aalen nicht mehr stattfinden, sondern zukünftig nur noch in Mutlangen.
Doch das ist nicht alles: Damit können auch schwere Risikoschwangerschaften nicht mehr in Aalen zur Entbindung aufgenommen werden, weil für die Versorgung des Kindes im Bedarfsfall die erforderliche Fachkompetenz nicht mehr vor Ort ist, weder ein Intensiv-Team für Kinder, noch die entsprechende Technik und Logistik. Fachpersonal soll nach Mutlangen umgesetzt werden – und die bisherige vorbildliche Frühgeborenen-Intensivstation soll verschwinden. Erst vor ein paar Jahren wurden die Entbindungsstation und die Frühgeborenen-Station in Aalen dicht beieinander untergebracht um weite, riskante Wege und Zeiten zu verringern.
Aber auch größere Kinder, die eine Intensivbehandlung, zum Beispiel mit Beatmung benötigen, müssten, dann nach Mutlangen verlegt werden. Oder sollen sie, wie in grauer Vorzeit, in eine Erwachsenen-Station kommen, weil es keine Fachabteilung für Intensiv-Kinder mehr gibt? Der Grund ist nicht eine schlechte Qualität, sondern es wird das Krankenhausstrukturgesetz (vom Bundestag beschlossen) angeführt und das Defizit der drei KreisKliniken.
Das ist entstanden, weil weder Bund noch Land den Kliniken die er forderlichen Mittel für Investitionen finanzieren, so dass die Fehlbeträge dem Landkreis zur Last fallen. 1990 hat die Initiative „Rettet die Aalener Kinderklink“8000 Unterschriften an Sozialministerin Schäfer übergeben gegen eine Einschränkung der fachgerechten Behandlung von Kindern im Krankenhaus Aalen. Es scheint an der Zeit, diese Initiative wieder zu beleben, denn vonseiten der Politik haben kranke Kinder und ihre Familien wohl nichts zu erwarten.
Christa Klink, Aalen