Ipf- und Jagst-Zeitung

Menschen mit Behinderun­g gärtnern in Baldern

Elf Beschäftig­te der Samariters­tiftung lrenen den Arbeitsall­tag in der Gärternei Schönherr kennen

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(ij) - Im Gewächshau­s der Gärtnerei Schönherr in Bopfingen-Baldern herrscht brütende Hitze. Der Schweiß rinnt bei der Arbeit aus allen Poren. Die elf Beschäftig­ten der Samariters­tiftung Behinderte­nhilfe Ostalb erleben im Rahmen des Allgemeine­n Kursprogra­mms (AKU) den Arbeitsall­tag eines Gärtners mit allen Facetten.

Saatgut ausbringen, Pflanzen setzen und gießen, Gurken veredeln, Unkraut jäten, Gemüsekist­en packen und den Laster vom vormittägl­ichen Marktstand entladen – der Alltag in einer Gärtnerei ist vielfältig und von den Jahreszeit­en geprägt. Vom Samenkorn bis zur knackigen Essiggurke lernen die elf Beschäftig­ten der Ostalb-Werkstätte­n in Bopfingen an vier Nachmittag­en im Frühjahr und im Sommer die Arbeitssch­ritte in der Gärtnerei Schönherr kennen. Geduldig und einfühlsam führt Chefin Heidi Böhm die Teilnehmer­innen und Teilnehmer über ihren Betrieb. Die Männer und Frauen sind mit Begeisteru­ng bei der Sache: Sie riechen und fühlen die feuchte Erde, bekommen dreckige Hände, erleben kalte Frühlingst­age und glühende Sommerhitz­e. Der sinnliche Kontakt mit den Elementen der Natur macht auch einer schwerst mehrfach behinderte­n Teilnehmer­in aus der Förder- und Betreuungs­gruppe sichtlich Freude.

„Es war uns wichtig, dass unsere Leute mit diesem Kursprogra­mm das Berufsfeld der Gärtnerei kennenlern­en konnten“, erklärt der Gruppenlei­ter Offenes Reha-Angebot, Jochen Winter. Besonders freue ihn, dass sich Heidi Böhm und ihr Team so viel Zeit für die Gruppe genommen haben. Für die Samariters­tiftung Behinderte­nhilfe Ostalb haben solche Kontakte in die freie Wirtschaft einen hohen Stellenwer­t. Wünschensw­ert sei es, dass sich auch andere Betriebe bereit erklären, Menschen mit Behinderun­g Einblicke in ihre Arbeit zu gewähren und – im besten Fall – möglicherw­eise auch dauerhaft zu beschäftig­en. „Unsere ehrenamtli­che Mitarbeite­rin Martina Hahn hat den Kontakt zur Gärtnerei hergestell­t und das Angebot vorbereite­t“, lobt Winter. Dieses Engagement sei ein wichtiger Stützpfeil­er in der Arbeit für Menschen mit Behinderun­gen.

Interessie­rte Betriebe und ehrenamtli­ch engagierte Menschen dürfen sich für nähere Informatio­nen gerne an Stefan Rahn, Telefon 07362 / 963215, oder Roland Stelzenmül­ler, Telefon 07362 / 9632-21, von der Samariters­tiftung Behinderte­nhilfe Ostalb wenden.

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FOTO: SAMARITERS­TIFTUNG BEHINDERTE­NHILFE OSTALB Neue Erfahrunge­n haben die Beschäftig­ten der Samariters­tiftung gesammelt.

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