Mehr Meister als Master
CDU-Generalsekretär Manuel Hagel schlägt beim Seniorentag in Neresheim konservative Töne an
- Die konservative Linie auf der ganzen Front hat der CDU-Generalsekretär Manuel Hagel beim 21. Seniorentag am Montag im Kloster Neresheim vertreten. Gegen die „Akademikerflut“mit Master und Bachelor setzte er sich für die Stärkung der Haupt- und Realschule und damit für solide Handwerkerund Meisterausbildung ein. Eine lebhafte Diskussion mit den CDU-Abgeordneten Kiesewetter und Mack schloss sich an.
Zahlreiche Besucher im GrafHartmann-Saal des Klosters Neresheim hieß Johann Hoffer, der Kreisvorsitzende der CDU-Seniorenunion, willkommen. Besonders erwähnte er Thomas Häfele, den Kreisvorsitzenden der Jungen Union, der für das Amt des Neresheimer Bürgermeisters kandidiere, und den Bezirksvorsitzenden der Seniorenunion, Peter Grab aus Schwäbisch Hall.
Prior-Administrator Pater Albert appellierte an das im Grundsatzprogramm der CDU verankerte christliche Verständnis des Zusammenlebens unserer Gesellschaft. Beeindruckt von der Neresheimer Klosterkirche zeigte sich Manuel Hagel, der sich als aus einer gut katholischen Familie in Ehingen/Donau stammend und als ehemaliger Ministrant outete, bevor er sich als Referent des Seniorentags in die „Niederungen der Politik“begab.
Er habe nicht so sehr Angst vor Islamisierung als vor dem wachsenden nichtchristlichen Zeitgeist, führte er die CDU-Linie weiter. Klare Kante zu zeigen gelte es in der Familienpolitik. Mehr Kindergeld soll die Mütter in die Lage versetzen, ihre Kinder zu Hause zu erziehen.
Kiesewetter verteidigt „Ehe für alle“
Als sich Hagel für das konservative Verständnis der Ehe von Mann und Frau stark machte und den anwesenden Roderich Kiesewetter bei der Abstimmung im Bundestag fälschlicherweise der konservativen Seite zurechnete, korrigierte ihn dieser durch Zuruf: „Nein, ich habe mit einer Minderheit der CDU-Abgeordneten Baden-Württembergs dem neuen Eheverständnis zugestimmt, nachdem jeder nach seiner Fasson selig werden soll.“Es gehe schließlich um die Zivilehe und nicht um das kirchliche Eheverständnis. Die CDU soll im Wahlkampf glaubwürdig da stehen und nicht wortbrüchig. Kontrovers ging es auch in der anschließenden Diskussion weiter. Auf das Anliegen vieler, die Strafen gegen kriminell gewordene Asylanten zu verschärfen und rascher abzuschieben, entgegnete Kiesewetter mit dem Argument der Rechtsstaatlichkeit. Bei Strafen über einem Jahr führe man jetzt automatisch zurück, darunter bleibe es allerdings schwierig.
Auf die Frage nach mehr Ärzten, vor allem auf dem Land, und auf eine Lockerung des Numerus Clausus wies der Bundestagsabgeordnete auf langfristige Stipendien und auf die Förderung von MehrfachPraxen und von Gesundheitsberufen hin. Der stellvertretende CDULandesvorsitzende Winfried Mack sprach ein Schlusswort.