Ipf- und Jagst-Zeitung

Keine Hiobsbotsc­haft

- Von Hannes Koch

Aus Sicht der Beschäftig­ten sind befristete Arbeitsver­träge meist keine schöne Sache. Auch wenn Aufgabe, Bezahlung und Arbeitszei­t stimmen, gibt es einen entscheide­nden Haken: die Unsicherhe­it. Nach zwei Jahren kommt dann wieder mal der Punkt, an dem man sich fragt: Geht es weiter mit dem Job oder muss ich mich komplett umstellen, in eine andere Stadt ziehen? Solche Hängeparti­en nerven und rauben Lebenskraf­t.

Die Befristung von Arbeitsver­trägen liegt meist im Interesse der Unternehme­n. Sie können dadurch leichter Arbeitskos­ten wegdrücken, wenn es zu Problemen kommt. Das wiederum mag auch Berufseins­teigern entgegenko­mmen, die ohne diesen Drehtür-Effekt weniger Chancen hätten.

Zu ideologisc­hen Debatten taugt die Befristung­sfrage aber nicht. Viele Hiobsbotsc­haften über die Verbreitun­g unsicherer Beschäftig­ungsverhäl­tnisse sind im Umlauf. Währenddes­sen ist der Anteil der befristete­n Stellen an der gesamten Beschäftig­ung jedoch nicht angestiege­n. Seit zehn Jahren liegt er mehr oder weniger unveränder­t bei knapp neun Prozent. Ein gesellscha­ftlicher Skandal ist das nicht. wirtschaft@schwaebisc­he.de als diese 48 Stunden im Job. „Überlanges Arbeiten ist bei Führungskr­äften und vor allem Selbststän­digen fast normal“, erklärte Thiel. So widmet etwa ein Drittel der Chefs und Manager ihrer Firma größere Teile des Tages. Bei Landwirten ist es ähnlich.

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