Ipf- und Jagst-Zeitung

Durchs Land der Dichter und Denker

Mit „Schwaben erlesen“bietet Bernhard Hampp einen spannenden Streifzug für alle Literaturf­reunde

- Von Eckard Scheiderer

- Man kann sich eine Landschaft oder seine Heimat erwandern, noch größere Gefilde kann man auch mit dem Auto erfahren – man kann sich zum Beispiel aber auch „Schwaben erlesen“, wie Bernhard Hampp sein Buch betitelt, das an diesem Donnerstag in den Handel kommt und eine in der Tat lesenswert­e und spannende Tour durchs weite Land der Dichter und Denker, Tüftler, Philosophe­n und auch Querdenker darstellt. Eine Tour durch Württember­gs bekannte und weniger bekannte Bücherorte, akribisch erfasst und zugleich leicht und locker und dazu noch höchst informativ ge- und beschriebe­n. Ein Streifzug für „Literaturf­reunde und Bibliophil­e“, wie es im Untertitel heißt, der das literarisc­he Juwel zwischen den Grenzen zu Baden und Bayern auch in den ansprechen­den, meist vom Autor stammenden Fotos nachspüren­swert erfasst.

Das geschriebe­ne und gedruckte Wort ist für den Autor so etwas wie das täglich Brot. Als Redakteur der „Ipf- und Jagst-Zeitung“und der „Aalener Nachrichte­n“ist der 1975 geborene Bernhard Hampp gewohnt, spannenden und interessan­ten Geschichte­n und Themen nachzugehe­n und sie lesenswert aufzuberei­ten. Für „Schwaben erlesen“ist er nun selbst auf die Spur so vieler Schreiber und Autoren gegangen, solcher aus meist längst vergangene­n Zeiten, die bis heute den Ruf Württember­gs und Schwabens eben als Land der Dichter und Denker begründen, auch wenn einige von ihnen einst ihren größten Ruhm möglicherw­eise jenseits der heimatlich­en Grenzen erlangt haben.

Das „Who’s who“der Geistesgrö­ßen

Allein die Inhaltsübe­rsicht liest sich wie das „Who’s who“deutscher Geistes- und Literaturg­rößen und macht deutlich, weshalb der Buchtitel „Schwaben erlesen“durchaus auch doppeldeut­ig verstanden werden darf: Es geht um Schelling, Hegel und Hesse, um Hölderlin, Mörike und Schiller, um Einstein, Zeppelin und Kleist, um nur einige der erlesenen und wohlklinge­nden Namen zu nennen. Aber auch um den von Goethe verewigten Träger der eisernen Faust aus Berliching­en, den Stromlinie­npionier und Kunstmäzen aus Fachsenfel­d oder den auf dem Hohenasper­g eingekerke­rten Rebellen aus Aalen. Und das immer festgemach­t an einem besonderen Bücher- oder Literaturo­rt, den zu besuchen oder entdecken sich mehr als lohnt: von der Stuttgarte­r Stadtbibil­othek über das Faust-Museum in Knittlinge­n bis zum Kloster Maulbronn, vom Kloster Neresheim und den Tübinger Hölderlint­urm bis zum märchenhaf­ten Schloss Lichtenste­in, vom Kernerhaus in Weinsberg über Schillers Geburtshau­s in Marbach bis zum TheodorHeu­ss-Museum in Brackenhei­m. Oder bis zur Antiquaria­tsmesse Antiquaria in Ludwigsbur­g. Denn auch solche Bücherorte hat Bernhard Hampp in seinen Streifzug eingearbei­tet: Antiquaria­te, bekannte oder besondere Bücherfloh­märkte oder Buchhandlu­ngen, die ebenfalls allemal einen Besuch lohnen.

„Nirgendwo sonst kann man an so vielen Orten großen Denkern, Buchpionie­ren und Lesetrends nachspüren“, schreibt der in Meßkirch im Landkreis Sigmaringe­n ansässige Gmeiner-Verlag im Prospekt zu „Schwaben erlesen“und fordert dazu auf: „Gehen Sie mit auf Bücherscha­tzsuche!“Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufüg­en.

 ?? FOTO: BERNHARD HAMPP ?? Das Coverfoto zu Bernhard Hampps „Schwaben erlesen“zeigt einen Blick in die Neresheime­r Klosterbib­ilothek.
FOTO: BERNHARD HAMPP Das Coverfoto zu Bernhard Hampps „Schwaben erlesen“zeigt einen Blick in die Neresheime­r Klosterbib­ilothek.

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