Fremde in Franken
Sonderausstellung in Dinkelsbühl dreht sich um Migration und Kulturtransfer
(an) - Eine Sonderausstellung im Haus der Geschichte in Dinkelsbühl widmet sich von 17. September bis 12. November dem Motto „Fremde in Franken. Migration und Kulturtransfer“. Die Ausstellung des Bezirks Mittelfranken lädt ein zu einem Spaziergang durch 1500 Jahre Migrationsgeschichte in Franken.
Die Ausstellung zeigt, aus welch unterschiedlichen Motiven und Gründen Menschen ihre Heimat verlassen haben, um in Franken eine neue Heimat zu finden. Ergänzend zur Ausstellung gibt es einige Anmerkungen speziell zu Dinkelsbühl und der Region. Denn gerade hier in der südwestlichsten Ecke Frankens stießen die fränkischen Neuankömmlinge auf die Nordgrenze des römischen Weltreichs. Wie viele der „Römer“, die selbst auch aus allen Teilen des Imperiums kamen, blieben und sich mit den „Neuen“mischten, kann man heute nicht mehr nachvollziehen.
Besonders nach den kriegerischen Katastrophen der Neuzeit kam es zu großen Wanderungsbewegungen: Nach dem Dreißigjährigen Krieg waren es protestantische Exulanten aus Österreich, die das nahezu entvölkerte Land wieder aufbauten. Nach 1945 bilden Flüchtlinge und Vertriebene die größte Gruppe an Zuwanderern, die besonders Dinkelsbühl geprägt haben. Zum ersten Mal seit dem Mittelalter wuchs die Stadt über ihre alten Mauern hinaus, neue Wohnsiedlungen und neues Gewerbe entstanden, und nicht zuletzt erinnern die Treffen siebenbürgischer Ortsgemeinschaften sowie das große Treffen an Pfingsten an die enge Verbindung zu den Menschen, die längst in Dinkelsbühl, Franken und Deutschland eine neue Heimat gefunden haben.
Weitere gibt es unter www.hausdergeschichtedinkelsbuehl.de