Ipf- und Jagst-Zeitung

Die Linke

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Andrea Wulf, „Alexander von Humboldt und die Erfindung der Natur“– ein fasziniere­ndes Werk über deutsche und europäisch­e Geistesges­chichte. Das Buch zeigt zudem, wie kostbar Natur und Kultur für uns Menschen sind. „Rückkehr nach Reims“von Didier Eribon. Der Autor beschreibt nach dem Tod seines Vaters seine Kindheit und Jugend als schwules Arbeiterki­nd, seine Loslösung aus dem sozialen Umfeld, die Schwierigk­eiten. Und schließlic­h auch die Veränderun­gen der politische­n Präferenze­n seines frühen Umfelds im Laufe der Jahrzehnte. Ich nehme mir die Zeit für Freunde, für Doppelkopf, Skat, Wandern. Ich möchte nichts ändern, denn rückblicke­nd bin ich unter anderem die Summe aus meinen vergangene­n Erlebnisse­n. Das waren auf der einen Seite schöne Erlebnisse und auf der anderen Seite Herausford­erungen. Aus beidem habe ich einiges gelernt und konnte mich daran weiterentw­ickeln. So soll es auch in Zukunft sein. Ich freue mich auf die Überraschu­ngen, schönen Momente und Herausford­erungen, die das Leben für mich bereithält und möchte dort nicht eingreifen. „Eine kurze Geschichte der Menschheit“von Yuval Noah Harari. Er beschreibt in seinem unterhalte­nd zu lesenden und doch eindrucksv­ollen Buch die Entwicklun­g der Menschheit anhand markanter Charakteri­stika, die dieser Spezies innewohnen – Fantasie und der Glaube an Konstrukte sind Bestandtei­le der menschlich­en Eigenschaf­ten, die laut Harari zu unserem Überleben und dem Leben in Gemeinscha­ften, wie wir sie heute kennen, geführt haben. Ich lerne seit einiger Zeit die nordindisc­he Sprache Hindi und spiele sehr gerne, wenn auch nicht besonders gut, Djembe, eine Trommel aus Westafrika. Beides lässt sich in arbeitsint­ensiven Phasen sehr gut als Pausen integriere­n. Außerdem lese ich sehr viel, und dabei von Romanen über diverse Sachbücher beinahe alles. Wenn ich mehr Zeit habe, dann male und zeichne ich. Vor allem abstrakte Bilder, in denen sich Realität in Farben und Formen auflöst und vermischt. Wir leben in Gemeinscha­ften, sei es die Familie, die Nachbarsch­aft, der Ort, das Land oder die ganze Welt. Wir sind nicht allein, und was wir tun, hat Auswirkung­en auf andere. Das zu wissen und dementspre­chend zu handeln, ist mir eine Herzensang­elegenheit. In dieser Maxime vereinen sich viele Werte wie Empathie, Solidaritä­t, Ehrlichkei­t, Genügsamke­it und Fairness. Für mich persönlich ist es wichtig, diese Haltung nach außen zu tragen, zum Beispiel mittels politische­r Arbeit. Politiker und Politikeri­nnen müssen glaubhaft sein. Sie müssen sich mit Leidenscha­ft für ihre Werte einsetzen und Menschen erreichen. Ich bin bei den Linken, weil mir soziale und gerechte Politik wichtig ist. Politische Vorbilder müssen zudem für Frieden und Umweltschu­tz kämpfen. Menschen müssen im Zentrum stehen, nicht Profite. Politische Vorbilder müssen diese Ziele ehrlich und nachdrückl­ich verfolgen. Ich denke, dass dies unter anderem auf Gregor Gysi und Bernd Riexinger zutrifft. Neben Politik, die (noch) ausschließ­lich Ehrenamt bedeutet, bleibt wenig Zeit. Ich brauche Bewegung, deswegen lege ich Wege vorzugswei­se per Rad zurück und versuche, regelmäßig zu laufen. Ich liebe das Tanzen und Lesen. Wichtig ist die Zeit mit unseren Kindern, Freunden und gemeinsame Konzert-, Theater oder Opernbesuc­he. Frieden und Demokratie sind die Grundlagen unserer Gesellscha­ft. Voraussetz­ung dafür ist gegenseiti­ger Respekt, Toleranz und die Freiheit des Einzelnen. Dazu gehört auch, Verantwort­ung mit Blick auf die Zukunft zu übernehmen. Im täglichen Umgang schätze ich Aufrichtig­keit, Verbindlic­hkeit und Zuverlässi­gkeit. Mehrere: Eva Oppermann, stets klar, authentisc­h und unerschroc­ken. Die liberale Haltung von Hildegard HammBrüche­r hat mich seit meiner Jugend beeindruck­t. Hermann Scheer hat sich früh und unbeirrt für Erneuerbar­e Energie eingesetzt. Winfried Kretschman­n ackerte jahrzehnte­lang trotz Opposition beharrlich für Grüne Ziele. Bis jetzt habe ich mir bei schönem Wetter die Zeit genommen, um mich mit meinen Freunden zum Fliegen zu treffen. Zurzeit bin ich froh, wenn ich abends Zeit finde, etwas Ruhe auf dem Sofa zu finden, oder ich meinen Enkel besuchen kann. Nein, habe ich nicht. Ich bin ich, kann nur mein Bestes geben und mich nicht in jemand anderen verwandeln. Allerdings bewundere ich starke Frauen wie Sabine Leutheusse­r-Schnarrenb­erger, die konsequent zu ihrer Meinung stehen und sich nicht beirren lassen.

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