Perfekt den Marsch geblasen
Ellwanger Jugendblasorchester konzertiert am Sonntagmittag auf dem Marktplatz
ELLWANGEN - Einen Hauch von Sommer hat das zweite Konzert des Jugendblasorchesters (JBO) Ellwangen nur mit Märschen am Sonntagmittag auf den Marktplatz zurückgezaubert. Unter dunklen Regenwolken zeigten sich sogar ein paar schüchterne Sonnenstrahlen. Und wen es dennoch fröstelte, den wärmten die mitreißenden Klänge gepflegter Blasmusik. Wendelin Dauser, der das JBO seit 2004 leitet, führte gut gelaunt durchs Programm, das keine Wünsche offen ließ.
Passend zum regenfreien Sonntagmittag eröffnete das Orchester den Reigen schmissiger Konzertmärsche mit Rudi Fischers „Die Sonne geht auf“. Ins Fichtelgebirge und den Böhmerwald entführten die jungen Musiker mit Ernst Hampls „Grüß mir mein Egerland“. Böhmisch ging’s weiter mit Joseph Ullrichs „Astronautenmarsch“. Das JBO entführte die zahlreichen Zuhörer mit John Philip Sousas berühmtem Marsch „The Stars and Stripes Forever“über den großen Teich in die USA. Ellwangen-Fan Ladislav Kubes komponierte „Vic zu nic“, die böhmische Ellwangen-Polka. Als „Großvater der Zirkusmärsche“gilt „Barnum and Bailey‘s Favorite“, den Karl King 1913 für den gleichnamigen berühmten Zirkus komponierte.
Auch die alte Welt hat Zünftiges zu bieten wie Sepp Tanzers „Bozner Bergsteigermarsch“und Florian Pedarnigs „Dem Land Tirol die Treue“. Schwungvoll präsentierte sich im Sechs-Achtel-Takt „Candelara“von Michele Mangani. Wilhelm August Jureks „Deutschmeister-Regimentsmarsch“von 1893 begeisterte das Publikum ebenso wie der Heeresmarsch „Alte Kameraden“des Preußen Carl Teike, den er 1889 als Oboist beim Grenadier-Regiment „König Karl“in Ulm komponierte. Längst ist das Werk einer der populärsten Militärmärsche überhaupt.
Freude machten auch der „Fliegermarsch“aus Hermann Dostals Operette „Der fliegende Rittmeister“und der „UNO-Marsch“von Robert Stolz. Zum krönenden Abschluss gab’s noch einmal Carl Teike: 1903 komponierte er den „TeutonenMarsch“, besser bekannt unter dem Namen „Graf Zeppelin“. Das beschwingte Konzert endete mit der inoffiziellen württembergischen Landeshymne „Preisend mit viel schönen Reden“, einem Lieblingsmarsch der Ellwanger. Auf Wiederhören im Stadtsommer 2018.