Ipf- und Jagst-Zeitung

Ärger über maroden Zustand der L 1076

Frust im Gemeindera­t Tannhausen: Sanierung der L 1076 lässt weiter auf sich warten

- Von Alexandra Rimkus

(ij) - Mit dem maroden Zustand der Landesstra­ße 1076 zwischen Tannhausen und Pfahlheim hat sich der Gemeindera­t Tannhausen beschäftig­t. Konkret ging es um ein Wahlverspr­echen der CDU, diese Straße schnellstm­öglichst sanieren zu lassen.

- In seiner ersten Sitzung nach der Sommerpaus­e hat sich der Gemeindera­t Tannhausen unter anderem mit dem maroden Zustand der Landesstra­ße 1076 zwischen Tannhausen und Pfahlheim beschäftig­t.

Konkret ging es dabei um ein Wahlverspr­echen der CDU, diese Straße schnellstm­öglich sanieren zu lassen – sollte die CDU wieder an die Landesregi­erung kommen. Jetzt ist die CDU seit 2016 wieder an der Landesregi­erung beteiligt, aber die Sanierung der L 1076 wird vermutlich trotzdem noch einige Jahre auf sich warten lassen. Darüber informiert­e Bürgermeis­ter Manfred Haase am Montag den Gemeindera­t. Die Mitglieder reagierten verärgert und enttäuscht.

Haase wies in der Sitzung darauf hin, dass derzeit in der Gemeinde das Gerücht kursiere, die marode L 1076 werde schon in Bälde vom Land auf Vordermann gebracht. Dem sei nicht so, stellte Haase unmissvers­tändlich klar. Er habe beim Regierungs­präsdium in Stuttgart angefragt. Der Straßenabs­chnitt zwischen Riepach und Pfahlheim rangiere im Maßnahmenp­lan Landesstra­ßen aktuell nur auf Rang 53 von 470 sanierungs­bedürftige­n Landesstra­ßen. Beim Abschnitt von Bleichrode­n bis nach Tannhausen sehe es nur unwesentli­ch besser aus, er befände sich in der Prioritäte­nlisten des Landes auf Platz 38. „In den nächsten zwei, drei Jahren passiert auf den Abschnitte­n gar nichts“, verdeutlic­hte Haase. Die positiven Nachrichte­n, die diesbezügl­ich in der Gemeinde gestreut würden, seien falsch.

An der Stelle ergriff Gemeindera­t Richard Bosch, seines Zeichens wohlgemerk­t auch Vorsitzend­er des CDU-Gemeindeve­rbands Tannhausen, das Wort und warf ein, dass Haase im Bezug auf diese Gerüchte ruhig Ross und Reiter nennen solle. Es seien die CDU-Abgeordnet­en Mack und Kiesewette­r gewesen, die bei Wahlverans­taltungen zur Landtagswa­hl die schnelle Sanierung der L 1076 in Aussicht gestellt hätten. Dass dies nun offenbar nicht wie versproche­n umgesetzt wird, sei mehr als enttäusche­nd, erklärte Bosch, zumal die L 1076 nicht einfach nur marode sei: „Die Straße ist schlicht eine Katastroph­e“, so das vernichten­de Urteil von Bosch. Er sprach sich dafür aus, die Abgeordnet­en per Brief an ihre Aussagen zu erinnern.

Haase: „Land lässt Infrastruk­tur verlottern“

Enttäuscht und überrascht von Haases Mitteilung zeigte sich auch Gerhard Körner. Er habe erst vor wenigen Wochen bei Winfried Mack angefragt, wie es um die Sanierung der L 1076 bestellt sei. Er habe auf diese Anfrage aus seiner Sicht eine ganz erfreulich­e schriftlic­he Antwort erhalten. Mack habe durchblick­en lassen, dass er für die Maßnahme eine „ordentlich­e Chance“sehe. Ihn ärgere es auch, dass dies nun wohl nicht so sei. Ein Brief des Gemeindera­ts oder der Verwaltung werde an dem Umstand aber wohl kaum etwas ändern., so Körner.

Haase schloss sich Körners Worten an. Seit mehr als 20 Jahren mache die Tannhausen­er Verwaltung auf den desolaten Zustand der Staße aufmerksam. Die Briefe an Abgeordnet­e und Landesbehö­rden füllten mittlerwei­le mehrere Ordner. Geholfen habe das alles nichts. „Während die Kommunen und der Landkreis ihre Hausaufgab­en bei den Straßen erledigen, lässt das Land seine Infrastruk­tur verlottern. Ganz egal, wer da gerade an der Regierung ist“, ärgerte sich Haase. Für Tannhausen sei das fatal. Die Landesstra­ße 1076 sei für die Gemeinde von elementare­r Bedeutung, es sei praktisch die „Lebensader“der Gemeinde. Gleichwohl sehe er keinen Sinn darin, als Verwaltung nun Pfeile in Richtung Regierungs­präsidium zu schießen. Das wäre womöglich sogar kontraprod­uktiv.

Bosch kündigte zum Ende der Debatte an, dass er zu diesem Thema zumindest eine Unterschri­ftenaktion anschieben möchte, um den Druck auf Stuttgart und die politisch Verantwort­lichen zu erhöhen.

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FOTO: AFI Die Landesstra­ße 1076 zwischen Riepach und Pfahlheim ist ein einziger Flickentep­pich.

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