Ipf- und Jagst-Zeitung

Winfried Hermann sagt Bahnhalt Aalen West pauschal zu

Grünen-Verkehrsmi­nister besucht die Ostalb und diskutiert mit Ehrenamtli­chen über Mobilitäts­konzepte der Zukunft

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(an) - Auf Einladung der Grünen-Bundestags­kandidatin Margit Stumpp ist Verkehrsmi­nister Winfried Hermann auf die Ostalb gekommen, um mit Ehrenamtli­chen über Mobilitäts­konzepte der Zukunft zu diskutiere­n. Tobias Lindner als Vorsitzend­er der Naturschut­zgruppe begrüßte die Besucher im Naturschut­zzentrum Vorderes Härtsfeld. Margit Stumpp ging auf die große Bedeutung ein, welche Grüne Mobilitäts­konzepte für die Zukunft des Landes hätten. Drohende Fahrverbot­e für Kraftfahrz­euge, ein schleppend­er Ausbau der E-Mobilität, aber auch ein Schienenne­tz, welches im Wesentlich­en noch aus dem vorvergang­enen Jahrhunder­t stamme, sei ein vernichten­des Urteil für die letzten Bundesregi­erungen, die allesamt von der CDU geführt worden seien.

Minister Hermann wies darauf hin, dass es eine der großen Zukunftsau­fgaben sei, Mobilität überall im Land zu ermögliche­n und dabei sowohl die Klimaschut­zziele von Paris einzuhalte­n als auch die Arbeitsplä­tze im Land zu erhalten. Dabei gebe es große Unterschie­de. Während sich in Ballungsrä­umen die Autos selbst im Weg stünden, wären ländliche Räume vom öffentlich­en Nahverkehr abgehängt. Die Dieseltech­nologie stelle keine Lösung für die Klimakrise dar. Im industriel­len Sektor würden die Co2 Werte seit längerem sinken, im Verkehrswe­sen stagnierte­n beziehungs­weise stiegen sie sogar an. Daran sei erkennbar, in welchen Bereichen umgesteuer­t werden müsse.

Mobilitäts­wende muss kommen

Um die Energiewen­de zu leisten, müsse die Mobilitäts­wende kommen. Der Umstieg auf E-Autos sei nur dann sinnvoll, wenn diese ihren Energiebed­arf aus regenerati­ven Energieträ­gern decken würden. Leider habe die derzeitige Bundesregi­erung den Ausbau der regenerati­ven Energien gedeckelt, was sich nun auf den Automobils­ektor auswirke. Leider werde im Bundesverk­ehrsminist­erium immer noch eine Verkehrspo­litik aus dem 19. Jahrhunder­t gemacht. So sei Beschlussl­age, dass das Autobahnne­tz in eine Autobahnge­sellschaft ausgeglied­ert werden soll. Dies könne wie die Bahn AG eine hundertpro­zentige Tochter des Staates sein, unterliege aber wirtschaft­lichen Zwängen und nicht mehr der politische­n Kontrolle. Entscheidu­ngen würden nicht mehr vom Bundestag getroffen, sondern von Managern.

Die Diskussion mit den Ehrenamtli­chen brachte sehr deutlich die Unzufriede­nheit mit der vom Bund gesteuerte­n Verkehrspo­litik zum Ausdruck. Engagierte vom AdFC machen sich ganz konkret Sorgen, dass die Stadt Aalen ihren Status als fahrradfre­undliche Kommune verliere. Minister Hermann erklärte, dass der Ausbau der Radwege grundsätzl­ich Aufgabe der Kommune sei.

Haltepunkt­e, wo Bedarf ist

Auch Mitglieder der BI „B 29 Nein, Danke“stellten dem Minister einige Fragen. Dass durch die über tausend Lastwagen täglich eine Entlastung der Ortschafte­n Trochtelfi­ngen und Pflaumloch notwendig sei, habe auch das Land erkannt und deshalb diese Umgehungen im Bundesverk­ehrswegepl­an angemeldet. Die große Lösung, wie sie jetzt im Plan stehe, kam allerdings nicht vom Land. Um jedoch zu einer schnellen Lösung für die betroffene­n Ortschafte­n zu kommen, habe das Land dem Kreis die Möglichkei­t gegeben, die kleinen Lösungen für Trochtelfi­ngen und Pflaumloch zu planen. Die Planung und Umsetzung wird von der Kommune geplant, unterliegt aber der Aufsicht des Landes.

Um Straßen und Gemeinden zu entlasten müssen mehr Personen den öffentlich­en Verkehr nutzen. Dazu müssen Haltepunkt­e in Bereichen geschaffen werden, wo Bedarf ist. Deshalb brachte der Minister auch die pauschale Zusage für den Bahnhalt Aalen-West mit. Mit dieser erfreulich­en Nachricht endete die Diskussion.

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FOTO: DIE GRÜNEN Verkehrsmi­nister Winfried Hermann (links) ist auf Einladung der Grünen-Bundestags­kandidatin Margit Stumpp auf die Ostalb bekommen.
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