Ipf- und Jagst-Zeitung

So macht Philosophi­e Spaß

„Schnaps im Silbersee“begeistert das Publikum im Kunstraum Tannhausen

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(ij) - Das Berliner Ensemble „Schnaps im Silbersee“hat im Kunstraum Tannhausen für Begeisteru­ng gesorgt. Die drei Liedermach­er aus Berlin – Peter Wolter und Melvin Haack mit Gitarre und Judith Retzlik mit Geige – entzückten das Publikum von der ersten Minute an.

Mit großer Spielfreud­e, Charme und unbekümmer­ter Leichtigke­it bezauberte­n die drei Musiker die Zuhörer mit einer wohlfeilen Mischung aus Komik und poetischen Balladen. Es wurden an dem Abend sprichwört­lich Tränen gelacht – etwa über Melvin Haacks Kindheitst­rauma, ausgelöst durch dessen Mutter, die ihm beim Metzger einen gewaltigen Schrecken verpasste, als sie ihn wissen ließ: „Mortadella wird Feiglingen aus dem Hintern geschnitte­n!“

Köstlich auch die Abrechnung mit Nina Hagen, die – obschon „160 Jahre alt“– noch zum Knutschen war, bevor sie sich in die Abgründe des TV-Kommerzes schmiss. Respektlos, phantasiev­oll, stets überrasche­nd zogen die drei Liedermach­er ihr Publikum in den Bann, das dann auch gerne für sie den Background­chor machte.

Philosophi­sche Gedanken servierten die drei Akteure auf der kleinen Bühne mit so viel Feingefühl und musikalisc­hem Gespür, dass es unter die Haut ging.

Das Publikum ist von diesem Auftritt restlos begeistert und trotzt sich von den Berlinern am Ende mit langem frenetisch­em Applaus immerhin noch drei Zugaben ab.

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FOTO: TOBIT KOHL Das Berliner Ensemble bei seinem Auftritt im Kunstraum Tannhausen.

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