Vordenker, Vorbild und „einer von uns“
Großes Abschiedsfest für den scheidenden Sparkassenchef Carl Trinkl in der Aalener Stadthalle
- Er hat sein gesamtes Berufsleben von 46 Jahren im selben Haus verbracht und kann dabei auf eine wahre Bilderbuchkarriere zurückblicken: Carl Trinkls Weg bei der Kreissparkasse Ostalb begann 1971 als Auszubildender, Ende des Monats wird er als Vorstandsvorsitzender in den Ruhestand gehen. Die offizielle Verabschiedung von Carl Trinkl am Mittwochabend in der Aalener Stadthalle ist nicht umsonst zu einem großen Treffen der ganzen Ostalb geworden, bei dem einer im Mittelpunkt stand, der „Vorleber und Vordenker, im besten Sinne ein Vorbild“gewesen und stets „einer von uns“geblieben sei, wie es der Vorsitzende des Verwaltungsrats, Landrat Klaus Pavel, formulierte.
Dass zu Beginn die Junge Philharmonie Ostwürttemberg unter ihrem Chefdirigenten Uwe Renz mit der Straußschen Schnellpolka „Leichtes Blut“so etwas wie NeujahrskonzertStimmung in die Stadthalle zauberte, mag den Epochenwechsel für die Kreissparkasse Ostalb unterstrichen haben, als den Pavel den Abschied von Carl Trinkl bezeichnete. 2001 zum ordentlichen Vorstandsmitglied und 2009 schließlich zum Vorstandsvorsitzenden berufen, seien die Jahre unter seiner Führung eine außerordentlich lange, erfolgreiche und prägende Zeit gewesen, so Pavel. Und wenn nun Andreas Götz, seit 2010 Vorstandsmitglied der Kreissparkasse, an die Spitze nachrücke, sei dies ein „Generationenwechsel der Geradlinigkeit, Verlässlichkeit und Kontinuität“, sagte der Vorsitzende des Verwaltungsrats.
Hoeher Maßstab an sich selbst
Als Mann, der Land und Leute aus der eigenen Arbeit und aus vielen Kontakten kenne, sei Carl Trinkl, so Pavel weiter, die Idealbesetzung für das Amt des Vorstandsvorsitzenden gewesen. Er habe dabei stets einen äußerst geradlinigen Kurs gehalten, sei nie überheblich daher gekommen und habe seine Werte nicht aus seiner Funktion abgeleitet, sondern aus dem hohen Maßstab, den Trinkl an sich selbst gelegt habe. Dabei sei er zudem in vielen Bereichen und Ehrenämtern bodenständig und treu der Ostalb verbunden gewesen, so unter anderem als Präsident der Industrie- und Handelskammer Ostwüttemberg. Gemeinsam mit seiner Frau Ellen, so Pavel, sei Trinkl das „gute Gesicht der Kreissparkasse Ostalb“gewesen.
Große Sparkassenmedaille in Gold
„Sie sind der Richtige für die großen Schuhe unseres bisherigen Vorstandsvorsitzenden“, hieß Pavel Trinkls Nachfolger Andreas Götz willkommen. Mit seinem analytischen Denkvermögen, seinem strukturierten Vorgehen und seiner lebensbejahenden Grundeinstellung werde Götz zudem ein verlässlicher Ratgeber für diesen ganzen Lebensraum Ostalb sein.
Der Präsident des Sparkassenverbands Baden-Württemberg, Peter Schneider, zeichnete Trinkl mit der Großen Sparkassenmedaille in Gold aus. Aus der Tiefe des Raumes kommend, habe Trinkl sein gesamtes Berufsleben mit aller Kraft dem Sparkassenwesen gewidmet. Er sei ein wahrer Glücksfall auf der Ostalb gewesen und habe mit guten und alt bewährten Prinzipien und dem Herzen am richtigen Fleck sein Geschäft betrieben. „Carl Trinkl hat nur das gemacht, was er kann und was er kennt“, sagte Schneider. Mit hoher Autorität sei er zudem in vielen Funktionen innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe ein versierter Partner gewesen. Und dies auch und gerade in außerordentlich schwierigen Jahren für die Finanzwelt mit Krisen, einer überbordenden Regulatorik und einer irrwitzigen Bürokratie.