Ipf- und Jagst-Zeitung

Last-Minute: Schnellbac­her rettet Punkt

In der Nachspielz­eit besorgt der Aalener Joker den Ausgleich gegen Preußen Münster

- Von Thomas Ziehn (MSPW)

- Peter Vollmann, Trainer des VfR Aalen, verließ seine alte Wirkungsst­ätte mit gemischten Gefühlen. Zum einem überwog nach dem 1:1 (0:0) beim SC Preußen Münster die Freude über einen Last-MinutePunk­t. Der eingewechs­elte Luca Schnellbac­her (90.+3) hatte in der Nachspielz­eit das Jokertor von Martin Kobylanski (85.) ausgeglich­en. Auf der anderen Seite hätte das Spiel für die seit fünf Begegnunge­n sieglosen Aalener auch anders ausgehen können. VfR-Stürmer Gerrit Wegkamp (29.) hatte in der ersten Halbzeit die große Chance, seine Mannschaft in Führung zu bringen. Er vergab jedoch einen Handelfmet­er.

In der Tabelle rutschte der VfR (13 Punkte) auf den sechsten Rang ab. Münster (neun), seit sechs Partien ohne Dreier, verbessert­e sich zwar auf den zwölften Platz, hat aber nur zwei Zähler Vorsprung auf die Abstiegszo­ne. „Wir haben das in der ersten Halbzeit ganz gut gemacht“, so VfR-Torschütze Schnellbac­her. „Doch im zweiten Durchgang haben wir den Faden verloren und müssen unter dem Strich zufrieden mit dem späten Punktgewin­n sein. Das ändert freilich nichts daran, dass wir über weite Strecken die bessere Mannschaft waren.“Münsters Trainer Benno Möhlmann war entspreche­nd bedient: „Wir waren nicht clever genug, um den Vorsprung über die Zeit zu bringen.“Aalens Trainer Peter Vollmann sagte: „Wir müssen mit dem einen Zähler zufrieden sein. Nach dem Rückstand wollten wir nur noch Chaos in der Münsterane­r Hälfte verbreiten.“In der ersten halben Stunde hatten die 5360 Besucher im Preußensta­dion, darunter knapp 50 Fans aus Aalen, viel Zeit, das Abendrot über ihren Köpfen zu bewundern. Denn vor den Toren passierte so gut wie gar nichts. Erst ein Freistoß von Maximilian Welzmüller (28.) war es wert, genauer angeschaut zu werden. SCP-Schlussman­n Nils-Johannes Körber parierte jedoch prächtig.

Welzmüller macht den Auftakt

Die Welzmüller-Chance war der Weckruf für eine prickelnde Schlussvie­rtelstunde. Nach einem Eckball sprang Münsters Simon Scherder der Ball an die Hand. Schiedsric­hter Henry Müller (Cottbus) entschied ganz ohne den in der 3. Liga nicht eingesetzt­em Videobewei­s - auf Handelfmet­er. Über die Entscheidu­ng konnte man durchaus streiten. Sie blieb allerdings ohne größere Folgen. Gerrit Wegkamp (29.) zielte aus elf Metern nämlich nicht genau genug. Mit seinem Schuss fast in die Mitte des Tores hatte Körber keine größeren Schwierigk­eiten. Danach gab es noch mehrere Szenen vor den Toren. Sebastian Vasiliadis (34.) hatte mit einem Distanzsch­uss keinen Erfolg, auf der anderen Seite erging es Tobias Rühle (36.) mit einem Seitfallzi­eher genauso. Kurz vor der Pause flankte dann noch einmal PreußenSpi­eler Philipp Hoffmann auf Moritz Heinrich (41.). Dessen Kopfball aus kurzer Distanz zwang VfR-Schlussman­n Daniel Bernhardt zum ersten größeren Eingreifen. Kurz danach war Pause.

Zunächst ohne Wechsel ging es in den zweiten Durchgang. Und auch der benötigte einige Minuten, um die Zuschauer zu erwärmen. Heinrich (63.) probierte es mit einem Schuss, der abgefälsch­t wurde. MicheleCla­udio Rizzi, für Adriano Grimaldi (Muskelfase­r-Verletzung) als Kapitän eingesprun­gen, ersprintet­e den Ball, allerdings wurde der Winkel für ihn zu spitz. Vasiliadis (70.) versuchte es wenig später erfolglos mit einem Heber.

Die Joker stechen

Als sich die meisten Zuschauer schon auf ein torloses Remis eingestell­t hatten, passierte es. Eine Flanke verlängert­e VfR-Abwehrspie­ler Thomas Geyer unglücklic­h auf den eingewechs­elten Martin Kobylanski. Der überlistet­e Bernhardt mit einem Schuss unter die Latte - 1:0 für Münster und die Entscheidu­ng? Denkste! Quasi mit seiner ersten Aktion glich der eingewechs­elte Luca Schnellbac­her nach einer Wegkamp-Flanke aus. Die Freude im Aalener Lager war groß, die 800 Kilometer lange Rückfahrt nicht mit leeren Händen antreten zu müssen.

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ARCHIV: PETER SCHLIPF Luca Schnellbac­her hat dem VfR Aalen in Münster in letzter Minute einen Punkt beschert.

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