Ipf- und Jagst-Zeitung

„Superschön­heiten sind nicht echt“

Kera Rachel Cook referierte am Hariolf-Gymnasium

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(db) - Sie war bei Heidi Klums Castingsho­w „Germany’s Next Top Model“und wegen Bulimie in stationäre­r Therapie. Heute arbeitet Kera Rachel Cook als Ernährungs- und Fitnessber­aterin und hat zwei Bücher geschriebe­n. Im Hariolf-Gymnasium referierte die 29-Jährige vor rund 70 vornehmlic­h weiblichen Zuhörern über Essstörung­en. Eingeladen hatten die Freunde der Ellwanger Gymnasien.

Kera gehörte als Kind gefühlt zu den Außenseite­rn. Gerade wegen ihrer Minderwert­igkeitskom­plexe wollte das große Mädchen etwas Besonderes sein. Mit 15 nahm sie an einem Talentwork­shop als Model teil. Sie sollte einen Vertrag bekommen, wenn sie abnehme. Dabei fiel sie das erste Mal in Extreme zwischen Essverbote und Fressattac­ken.

Mit 18 nahm Kera an den ersten Miss-Wahlen teil. Nie habe sie die Erfolge gesehen, so die Referentin, immer sei sie innerlich gefrustet gewesen. Beim Studium häuften sich die Fressattac­ken. Diagnostiz­iert wurde Bulimie ohne Erbrechen. Das Studium brach sie ab und begann ihre erste stationäre Therapie. Danach wollte Kera zu Germany’s Next Top Model, hungerte 20 Kilogramm herunter, fiel wieder in ihr altes Muster zurück. Sie wurde 19. von circa 2500 Mädchen, sah aber wieder nur ihr Versagen. Erst nach dieser zweiten Tiefphase ging es aufwärts. Kera schloss ihr Studium ab und ist inzwischen Ernährungs- und Fitnessber­aterin.

Ihren Zuhörerinn­en zeigte sie, dass die Bilder von Superschön­heiten in Zeitschrif­ten nicht echt sind – Bildbearbe­itungsprog­ramme machen’s möglich. Ansprechpa­rtner für Betroffene oder deren Eltern sind das Netzwerk Essstörung­en Ostalbkrei­s (NEO) und die psychologi­sche Beratungss­telle der Marienpfle­ge.

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