Vorfreude mit Stauärger in Bargau
Kaum jemand versteht, wieso die augenscheinlich vollendete Ortsumgehung noch abgesperrt ist
- In die Vorfreude auf die offizielle Einweihung der Ortsumgehung Bargau am Donnerstag, 2. November, mischt sich Verärgerung von zahlreichen Verkehrsteilnehmern, die dort täglich im Stau stehen. Auch Ortsvorsteher Franz Rieg fordert eine vorzeitige Verkehrsfreigabe der neuen Umgehungstraße.
Vor Ort kann niemand die zögerliche Haltung des Regierungspräsidiums Stuttgart nachvollziehen. Denn von dort müsste das Kommando für die Beseitigung der letzten Absperrschilder und -barrieren kommen. Augenscheinlich ist die neue, fast drei Kilometer lange Trasse komplett und erfreulicherweise vorzeitig fertiggestellt. Doch erst in sechs Wochen soll die Eröffnung gefeiert werden. Unter Verkehrsteilnehmern und in Bargau wird gemunkelt, dass sich die hohen Herrschaften aus der Landeshauptstadt vorbehalten, das Band zu durchschneiden, um als Erste über die Ortsumgehung zu reisen. Das wird freilich vom Regierungspräsidium bestritten: Eine ganze Reihe von abschließenden Begrünungs-, Reinigungs- und Prüfungsmaßnahmen müssten noch durchgeführt und Beschilderungen und Geländer komplettiert werden.
Zeitweise kilometerlanger Rückstau bis nach Bettringen
Was die Autofahrer jedoch vollends auf die Palme bringt: Seit Dienstag nun werden auf der alten Ortsdurchfahrt Reparatur- und Belagsarbeiten mit halbseitiger Sperrung und Ampelregelung ausgeführt. Dies führt vor allem zu den Hauptverkehrszeiten zu teils kilometerlangen Rückstaus in Richtung Bettringen, weil der neue Kreisverkehr am westlichen Ortseingang wegen der Ampelregelung und des Zustroms aus Richtung Weiler heillos verstopft ist. Im Kreisel blicken die Autofahrer sehnsüchtig zum Abzweig für die augenscheinlich fertiggestellte Umgehungsstraße.
Auch Ortsvorsteher Franz Rieg bekennt, dass er die Abschrankung dort am liebsten eigenhändig auf die Seite räumen würde. „Doch das kann ich nicht, das darf nur das Regierungspräsidium.“Auch bei ihm stehe das Telefon nicht mehr still. Es sei ungünstig, wie das nun mit der überraschenden Baustelle auf der alten Ortsdurchfahrt laufe. Diese sei ihm und der Öffentlichkeit nicht angekündigt gewesen, was sehr ärgerlich sei. Er teile die Ansicht, wonach diese Arbeiten nach Eröffnung der Ortsumgehung besser zu bewerkstelligen gewesen wären. Nach seinen Informationen soll die Baustelle bis Ende der Woche beseitigt sein.
Natürlich, so unterstreicht Franz Rieg, „wollen wir Bargauer das Ereignis am offiziellen Einweihungstermin 2. November gebührend feiern. Wir haben schließlich viele Jahre für dieses Projekt gekämpft und freuen uns auch sehr über den zügigen Bau durch die Firma Haag.“Dies widerspreche jedoch keinesfalls dem allgemeinen und berechtigten Wunsch, die Umgehungsstraße jetzt so schnell wie nur möglich dem Verkehr zu übergeben. Der Ortsvorsteher hat sich mit dieser Forderung bereits an die Verantwortlichen gewandt und hofft nun auf eine beschleunigte Abwicklung der aufgeführten Restarbeiten.