Ipf- und Jagst-Zeitung

Die CDU wurde auf Normalmaß gestutzt

- Von Ulrich Geßler

Das für die Region Erfreulich­e vorneweg: Margit Stumpp hat es tatsächlic­h geschafft. Die Grünen-Politikeri­n aus Königsbron­n zieht mit Roderich Kiesewette­r (CDU) und Leni Breymaier (SPD) für den Wahlkreis Aalen-Heidenheim in das deutsche Parlament ein. Es ist das erste Mal, dass gleich drei Kandidaten aus diesem Wahlkreis der Sprung in den Bundestag gelingt. Eines scheint damit sicher: Egal ob Jamaika-Bündnis oder doch große Koalition – die Ostalb ist in einer möglichen neuen Bundesregi­erung gut vertreten.

Im Nachklapp zum Wahlsonnta­g sind die Parteien und Wahlforsch­er bemüht, Gründe für den Ausgang dieser Bundestags­wahl zu benennen. Und was da für die Republik gilt, trifft auch auf den Ostalbkrei­s zu. Zudem fällt beim Vergleich der Ergebnisse mit denen vergangene­r Wahlen auf, dass die AfD in jenen Gemeinden im Wahlkreis deutlich zugelegt hat, in denen die CDU starke Stimmenver­luste hinnehmen musste. Ebenfalls davon profitiert hat die FDP. Diese Entwicklun­g deckt sich übrigens mit dem Ausgang der Landtagswa­hl im vergangene­n Jahr: Die CDU musste Federn lassen, und die AfD gewann noch stärker als jetzt bei den Bundestags­wahlen.

Indessen hat die CDU auf der Ostalb mit ihren 38,2 Prozent am Sonntag keinesfall­s ein besonders schlechtes Wahlergebn­is erzielt. 2009 lag sie mit 36,8 Prozent noch darunter. Die FDP verbuchte damals 16,9 Prozent. 2013 hingegen, als es bei der CDU kräftig nach oben ging, fielen die Freien Demokraten auf 4,5 Prozent zurück.

Anders die SPD. Mit den 18,6 Prozent bei dieser Wahl liegen die Sozialdemo­kraten noch unter dem Ergebnis von 2009 mit 20,5 Prozent. Der Abwärtstre­nd der SPD auf der Ostalb setzt sich fort.

Noch deutlicher als im Wahlkreis Aalen-Heidenheim fallen die Verluste der CDU bei den Erst- und Zweitstimm­en im Nachbarwah­lkreis Schwäbisch Gmünd-Backnang aus. Norbert Barthle büßte rund 14 Prozent ein. Seinen Einsatz für den von Bürgern über viele Jahre hinweg geforderte­n Ausbau der B 29 wurde anscheinen­d nicht honoriert. Eher schon scheinen die Wählerinne­n und Wähler den Staatssekr­etär im Verkehrsmi­nisterium abgestraft zu haben. Das Gleiche gilt für Christian Lange – ebenfalls (Noch-)Staatssekr­etär. Er muss ein Minus von fast fünf Prozent verkraften. Mit seinen 20 Prozent fällt er hinter Leni Breymaier zurück. Die Landesvors­itzende der SPD erreichte 21 Prozent.

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