Klavierduo imPuls malt funkelnde Klangbilder
Barbara und Sebastian Bartmann begeistern mit musikalischen Souvenirs
- Wegen der Bundestagswahl ist aus der traditionellen Soirée des Oratorienchors Ellwangen eine Matinée geworden. Im Palais Adelmann begrüßte Willibald Bezler am Sonntag eine ansehnliche Zahl von Zuhörern, die sich zur stimmungsvollen Tastenreise mit dem vielfach preisgekrönten Klavierduo Barbara und Sebastian Bartmann einfanden. Am historischen Bechsteinflügel erlebten sie ein virtuos vierhändig gespieltes Programm in der unverwechselbaren Handschrift des jungen Künstlerpaars. Hingabe an die Musik und Leidenschaft zeichnen das Duo imPuls aus. Seit zwölf Jahren musizieren Barbara und Sebastian Bartmann vierhändig oder an zwei Klavieren. Traumwandlerisch sicher aufeinander abgestimmt, ist ihr Spiel von technischer Brillanz und mitreißendem Feuer. Die „Spanischen Tänze“des deutsch-jüdischen Komponisten Moritz Moszkowski betonten die funkelnden Klangbilder, die das Duo am Konzertflügel meisterhaft malt. Ein Hochgenuss war auch Samuel Barbers Suite „Souvenirs.“Mit milder Ironie erinnert der vor allem durch das wehmütige „Adagio for Strings“bekannte Komponist an die „Roaring Twenties“, die wilden zwanziger Jahre in New York.
Kubanischer Tanz um eine eitle Henne
Mit Tänzen wie Wiener Walzer, Pas de deux, Tango, Two-Step und rasantem Galopp entfaltet Barber unterschiedlichste Stimmungen, die Barbara und Sebastian Bartmann temperamentvoll, leichtfüßig und vibrierend elegant interpretierten. Schwungvoll kam Louis Moreau Gottschalks „La Gallina“daher, ein kubanischer Tanz um eine eitle Henne. Dem Scherzo aus Felix Mendelssohn Bartholdys „Sommernachtstraum“folgte mit „Liquid Moods“eine von Sebastian Bartmann komponierte, süffig gemixte Fusion-Jazz-Suite. Drei internationale Cocktails, Cosmopolitan, Mai Tai und Mojito, inspirierten ihn zu dieser nuancenreichen Reminiszenz an die im Dämmerlicht der Bars in Paris oder New York erzählten Geschichten. Mit „Blue Mojito“erinnerte Bartmann an den trinkfesten Nobelpreisträger Ernest Hemingway und seine berühmte Mojito-Bar in Havanna. Mit zwei Zugaben, Maurice Ravels „Feengarten“und Antonin Dvoráks Slawischem Tanz c-Moll, dankten Barbara und Sebastian Bartmann für den langen und verdienten Beifall.