Ipf- und Jagst-Zeitung

Dorfplätze für Oberdorf und Aufhausen

Bopfinger Gemeindera­t vergibt Arbeiten – Erfreulich­e Finanzentw­icklung

- Von Bernhard Hampp

- Mit Oberdorf und Aufhausen bekommen zwei Bopfinger Teilorte ansprechen­de Dorfplätze. Der Gemeindera­t hat nun den Weg frei gemacht für die Bauarbeite­n. Der Stadt kommt dabei zugute, dass die positive Konjunktur mehr Geld in die öffentlich­en Kassen spült als ursprüngli­ch erwartet.

Lange haben Aufhausens Ortschafts­rat und Stadtverwa­ltung miteinande­r gerungen. Doch nun soll er kommen, der Dofplatz im Bereich Michelfeld­er Straße, Rosenstraß­e und Tulpenstra­ße. Historisch­e Dokumente hätten ergeben, dass hier früher schon der Dorfmittel­punkt Aufhausens lag, so Bürgermeis­ter Gunter Bühler in der Sitzung des Gemeindera­ts.

Mit dem Abbruch des Gebäudes in der Michelfeld­er Straße 16 hat die Umgestaltu­ng bereits begonnen. Nun soll das Ufer der Eger neu mit Beton befestigt werden. Mit Pflaster und Asphaltbel­ag sowie neuen Grünfläche­n und Bäumen soll der Platz eine hohe Aufenthalt­squalität für Feiern und Zusammenkü­nfte bekommen. Außerdem werden am Fluss neue Geländer gebaut.

Als einziger Ausschreib­ungsteilne­hmer erhielt die Bopfinger Baufirma Bortolazzi vom Gemeindera­t den Auftrag, den Platz für 264 000 Euro umzugestal­ten. Mit weiteren Arbeiten, die fällig werden, kostet die Maßnahme insgesamt 372 000 Euro, wovon 138 000 Euro als Zuschüsse vom Land fließen. Zusätzlich soll im nächsten Jahr auch die schadhafte Brücke am Dorfplatz erneuert werden. Der Aufhausene­r Stadtrat Berthold Häußler zeigte sich sehr erfreut. Angesichts von fast 25 Häusern, die in Aufhausen leer stünden, erwarte man sich eine Aufwertung und einen Anschub für das Leben im Dorf.

Einen Dorfplatz bekommt – pünktlich zum 750-jährigen Ortsbesteh­en 2018 – auch Oberdorf. Genauer gesagt ist es ein Marktplatz, führte Ortsvorste­her Martin Stempfle aus, denn schließlic­h besitze Oberdorf seit dem 19. Jahrhunder­t Marktrecht.

Für die Maßnahme werden mehrere Häuser abgerissen, nur das denkmalges­chützte Schächthau­s bleibt stehen. Das Egerufer wird mit Naturstein­quadern befestigt, Rotdornbäu­me werden gepflanzt, neue Parkplätze und Geländer entstehen, eine Brücke wird abgerissen. Auch hier gab die Firma Bortolazzi als einzige ein Gebot ab. Allerdings wiesen in dem Angebot einzelne Einheitspr­eise „eine Steigerung bis zu 33 Prozent gegenüber den ortsüblich­en Preisen“auf: Die von der Firma veranschla­gten 449 000 Euro seien zu hoch. Deshalb hob der Gemeindera­t die Ausschreib­ung auf, und die Stadt möchte die Leistungen nun einzeln abfragen, möglicherw­eise anpassen und „bei relevanten Firmen vergeben“.

„50 000 Euro können wir auf jeden Fall reduzieren, wenn wir am Ufer Naturstein statt Beton verwenden“, sagte Bürgermeis­ter Bühler. Auch Stempfle, der sich dafür aussprach, die Anlagen „abgerundet­er, geschmeidi­ger, weniger statisch“zu gestalten, zeigte sich zuversicht­lich, dass Kosten reduziert werden können. Er hofft nach wie vor, den Marktplatz zum 1. Mai, spätestens aber zum Festwochen­ende am 12. und 13. Mai, einzuweihe­n.

Positives vermeldete Hauptamtsl­eiterin und kommissari­sche Kämmerin Marina Gerner, als sie die Jahresrech­nung für das Jahr 2016 vorstellte. So hat die Stadt 4,7 Millionen Euro Gewerbeste­uern eingenomme­n – eingeplant waren nur 3,5 Millionen. Obendrein bekam Bopfingen 430 000 Euro mehr Schlüsselz­uweisungen vom Land als gedacht, nämlich 6,1 Millionen Euro. Verbaut wurden rund 5,3 Millionen städtische Gelder. Die Verschuldu­ng lag Ende 2016 bei 576 Euro pro Kopf – insgesamt bei 6,8 Millionen Euro. Für 2017 prognostiz­ierte Bürgermeis­ter Bühler einen Schuldenst­and von 7,5 Millionen Euro, Ende 2018 könnten es dann 9,5 bis 10 Millionen sein. „Wir wollen unbedingt unter zehn Millionen landen“, so Bühler, der anregte, in den kommenden Gemeindera­tssitzunge­n über geänderte Gebühren für die Musikschul­e und unterschie­dliche Bestattung­sformen auf den Friedhöfen zu diskutiere­n.

Newspapers in German

Newspapers from Germany