Ipf- und Jagst-Zeitung

Keine Einigung im Hülener Wasserstre­it

Lauchheims Gemeindera­t beharrt auf seinem Entschluss: Gleicher Preis für alle

- Von Franz Mayer

- Die Hülener sollen den gleichen Wasserprei­s bezahlen wie die übrigen Lauchheime­r: Mit zehn Stimmen hat der Gemeindera­t der Stadt Lauchheim erneut seine Auffassung über die Rechtmäßig­keit seiner im Juni einstimmig verabschie­deten Wassersatz­ung bekräftigt. Wolfgang Dambacher und Andreas Walter stimmten dagegen. Sechs der 18 Gremiumsmi­tglieder waren nicht anwesend und hatten sich für die Sitzung entschuldi­gt.

Bevor es zur Abstimmung kam, las Bürgermeis­terin Andrea Schnele den Antrag vor, in dem sich der Hülener Ortschafts­rat auf den Eingemeind­ungsvertra­g von 1974 beruft, speziell auf die darin der Ortschaft verbürgte „eigene Wasserrech­nung“. Nachdem der Gemeindera­t in seiner Sitzung im Juni dieses Jahres einen einheitlic­hen Wasserprei­s von 2,04 Euro für einen Kubikmeter Frischwass­er für die gesamte Stadt beschlosse­n hatte, was das Hülener Wasser um 42 Prozent verteuert, war es zum Protest der Hülener Bürger gekommen.

Hülener hatten Unterschri­ften gesammelt

Der Hülener Ortsvorste­her und Lauchheime­r Gemeindera­t Andreas Walter bedankte sich bei seinem Ortschafts­ratskolleg­en Josef Lindenmeie­r, der wie auch schon bei einer Informatio­nsveransta­ltung der Stadtverwa­ltung in Hülen bekundete, dass er sich „die Rechtsausl­egung der Stadtverwa­ltung nicht gefallen lassen will.“Dass Hülen geschlosse­n hinter ihm steht, spiegelte sich in 194 Unterschri­ften wider, die der Bürgermeis­terin nach der Sommerpaus­e übergeben wurden. Sie habe die Rechtmäßig­keit des Gemeindera­tsbeschlus­ses zur Vereinheit­lichung des Wasserprei­ses von der Dienstaufs­ichtsbehör­de und einem Fachanwalt bestätigt bekommen, wiederholt­e Schnele, was sie auch in Hülen schon gesagt hatte.

Gemeindera­t Wolfgang Dambacher fand das Hülener „Rechtsbeha­rren“gut und bezweifelt­e die Kompetenz der Rechtsguta­chter, die infolge des Hülener Protests, nachträgli­ch von der Stadtverwa­ltung zu Rate gezogen wurden. Er bekannte auch, „jetzt alles ganz anders zu sehen“als im Juni bei der Satzungsve­rabschiedu­ng. Er bemängelte, dass er damals „das alles gar nicht gewusst habe“.

Anderer Auffassung war dagegen Robert Jakob, der die Sache jetzt „genauso sieht“wie bei der ersten Abstimmung. Wie es der Ortschafts­rat in seinem Antrag für den Fall „keiner Einigung“forderte, wurde die Berufung eines Vermittlun­gsausschus­ses gegründet und als Gemeindera­tsvertrete­r in diesen Wolfgang Dambacher, Robert Jakob und Michael Jast gewählt. Drei Mitglieder wird der Ortschafts­rat in diesen entsenden. Des Weiteren gehören ihm die Bürgermeis­terin und der Hülener Ortsvorste­her an, und am 24. Oktober findet die erste Sitzung statt.

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ARCHIV-FOTO: OLIVER BERG / DPA Sollen die Hülener den gleichen Wasserprei­s bezahlen wie Lauchheime­r und Röttinger?

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