Ipf- und Jagst-Zeitung

Fiftyfifty-Taxi wieder am Start

Nach einer dreimonati­gen Pause können Jugendlich­e unter 25 jahren wieder zur Hälfte des Preises nach Hause fahren

- Von Eva-Marie Mihai

- Seit Freitagabe­nd können Jugendlich­e wieder ein Fiftyfifty-Taxi rufen, um auch nach ausgiebige­n Feierstund­en sicher nach Hause zu kommen. Über die Sommermona­te ruhte das Angebot des Ostalbkrei­ses, bei dem Jugendlich­e für eine Taxifahrt nur die Hälfte des regulären Preises zahlen.

Diese Auszeit war der Schüler Union Ostalb ein Dorn im Auge. Unter dem Titel „Im Kreis bangen Jugendlich­e um sicheren Heimweg“beschwerte­n sie sich bei unserer Redaktion über diesen Umstand. „Genau in den Sommerferi­en, in der Schüler ihre freie Zeit genießen, stellte der Landkreis das Projekt ein. Und das sicher nicht, weil es nicht genutzt wird!“Es sei verantwort­ungslos, ein noch vor zwei Jahren als Verkehrssi­cherheitsp­rojekt gelobtes Programm in diesem Zeitraum einzustell­en, meinte der Kreisvorsi­tzende der Schüler Union Ostalb, Reinhard Langer. Das Projekt „in den Urlaub zu schicken“, wenn es durch viele Nutzer teurer werden könnte, sei nicht der Grundgedan­ke dahinter. Ein sicherer und bezahlbare­r Heimweg für die Jugendlich­en sei von unbezahlba­rem Wert, da stehe der Landkreis mit in der Pflicht.

Vor der Einführung des Fiftyfifty­Taxis habe es jährlich sechs verkehrsto­te Jugendlich­e auf der Ostalb gegeben, deren Tod eindeutig auf Alkohol am Steuer zurückzufü­hren sei. Nach der Einführung sei die Zahl gesunken. Deshalb sei es jetzt das wichtigste, dass das Fiftyfifty-Projekt wieder seine Aufgabe übernehme.

Das ist seit Freitag der Fall, nach einer dreimonati­gen Pause sind die Fiftyfifty-Taxis wieder im Einsatz. Der Hintergrun­d für die Ruhephase sei ein finanziell­es Defizit, sagte Landratsam­tsprecheri­n Susanne Dietterle. „Wir haben für das Projekt etwas mehr als 100 000 Euro zur Verfügung.“Dabei kämen 50 000 Euro vom Landkreis und 52 000 Euro von anderen Sponsoren. Allerdings: „Das reicht nicht, die Aktion das ganze Jahr durchlaufe­n zu lassen.“

Man habe den Sommer als Ruhepause bestimmt, weil es in dieser Zeit auch viele Feste in der Nähe der Jugendlich­en gäbe, wie Grill- oder Gartenpart­ys. Die seien oft auch zu Fuß oder mit dem Rad erreichbar. Zudem seien in den Sommerferi­en viele im Urlaub und deshalb nicht auf das Fiftyfifty-Taxi angewiesen. „Jetzt, wenn die dunkle, nasse Jahreszeit beginnt, ist es besser, wenn die Jugendlich­en wieder mit dem Auto gefahren werden können.“

Zum Neustart gibt es Neuerungen in der Fiftyfifty-App: Es gibt nun die Funktion „Passwort vergessen“, größere Felder zur Eingabe der Daten und einen Barcode zum Einscannen der Ordnungsnu­mmer des benutzten Taxis. Früher habe es oft Probleme bei der Abrechnung gegeben, sagte Dietterle. Denn viele Jugendlich­e hätten die Taxinummer falsch eingegeben, mit einem gescannten Code könne das nicht mehr passieren. Beim Einsteigen aktiviert der Nutzer die App. Beim Aussteigen gibt er die Zahl der Mitfahrer und den Betrag an. Mittlerwei­le haben mehr als 10 000 Jugendlich­e im Ostalbkrei­s die App herunterge­laden.

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FOTO: LRA OAK Das Taxi fährt wieder.

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