Ipf- und Jagst-Zeitung

Alte Gräben brechen auf

- Von Katja Korf k.korf@schwaebisc­he.de

Inhaltlich ist es ein guter Kompromiss, den Grüne und CDU zum Vorgehen gegen das Fahrverbot­s-Urteil gefunden haben. Eine höchstrich­terliche Klärung macht bei einer so weitreiche­nden Frage Sinn. Der direkte Weg zum höchsten deutschen Verwaltung­sgericht verspricht raschere Klärung als der Gang über die Berufungsi­nstanz. Weitere jahrelange Prozesse wären den betroffene­n Anwohnern kaum zu vermitteln – gerade von einer grün-geführten Landesregi­erung, die auf die Politik des Gehörtwerd­ens stolz ist.

Stilistisc­h hinterläss­t der Zwist eine Frage: Wird nun aus jedem Konflikt zwischen Grün-Schwarz ein Duell zwischen den starken Männern der Union? Schon bei der Polizeiref­orm waren die Ich-AGs der CDU, Thomas Strobl, Wolfgang Reinhart und Guido Wolf eher gegen – als miteinande­r unterwegs.

Später trug Landwirtsc­haftsminis­ter Peter Hauk seinen Teil zum innerparte­ilichen Gerangel um den CDU-Landesvors­tand bei, indem er einen Politiker aus seinem Bezirksver­band in eine Kampfkandi­datur schickte.

Im aktuellen Konflikt knirschte es hörbar zwischen Innenminis­ter Strobl und Fraktionsc­hef Reinhart.

Die CDU hatte einen guten Start in die Koalition. Sie besetzte wichtige Themen. Doch nun brechen alte Gräben in der Partei wieder auf, weil sich Einzelne um die Macht balgen. All jenen, die auf den Sessel des Ministerpr­äsidenten schielen, sei gesagt: Diese Rechnung ging seit 2011 bereits zwei mal nicht auf für die Union. Uneinigkei­t macht unattrakti­v.

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