Ipf- und Jagst-Zeitung

Ein bisschen Friedensno­belpreis gebührt auch Ellwanger Aktivisten

Asuzeichnu­ng geht an ICAN: Ellwanger Mahnwache setzt sich bereits seit vielen Jahren für die Abschaffun­g von Atomwaffen ein

- Von Petra Rapp-Neumann

- Das Aktionsbün­dnis Mahnwache und das Friedensfo­rum Ellwangen haben die Verleihung des Friedensno­belpreises an die Internatio­nale Kampagne zur Abschaffun­g von Atomwaffen, kurz ICAN, aus vollem Herzen begrüßt und bei ihrer Wache am Fuchseck gefeiert. Auch in Ellwangen, so Gerhard Schneider vom Bündnis, verstehe man den Preis als Hommage an Millionen Menschen weltweit, die sich für die Abschaffun­g von Atomwaffen einsetzten. So wie es die Ellwanger Friedensak­tivisten von der Mahnwache seit vielen Jahren tun.

Es sind viele Einzelne, die sich in Organisati­onen wie ICAN zusammensc­hließen und mit ihren Protesten als stete Tropfen den Stein höhlen und die völkerrech­tliche Ächtung nuklearer Waffen bewirken wollen. Ellwangen ist Teil dieser weltweiten Bewegung. Das Engagement ist hier besonders groß. Den Aufruf von Mahnwache, Friedensfo­rum und anderen Friedensak­tivisten gegen die nukleare Aufrüstung und für den Abzug der 20 in Büchel in der Eifel lagernden US-Atomwaffen unterzeich­neten von März bis September 1600 Bürgerinne­n und Bürger. Die Unterschri­ftenaktion, so Schneider, wird fortgesetz­t.

Dass Ellwangen mit den „Mayors for Peace“als eine von 240 deutschen Städten Flagge gegen Atomwaffen zeigt, ist ebenfalls den unermüdlic­hen Mahnern zu danken, die jeden Samstag am Fuchseck für Frieden in der Welt mahnen. „Ihr seid der Motor“, rief ihnen Grünen-Fraktionsc­hef im Gemeindera­t, Berthold Weiß, zu. „Es ist ein guter Tag für Ellwangen. Wir sind stolz, dass unsere Stadt die Mahnwache hat. Der Friedensno­belpreis geht auch an die Ellwanger Mahnwache.“Er sei ein Zeichen dafür, dass auch wenige die Welt verändern könnten.

„Die Zuerkennun­g des Friedensno­belpreises an ICAN erhöht den Druck auf die Bundesregi­erung, sich 122 Staaten anzuschlie­ßen, die im Juli bei den Vereinten Nationen den Beschluss eines Atomwaffen­verbots unterzeich­neten“, hofft auch Dietrich Böhme vom Bündnis. Der Ellwanger Kinder- und Jugendarzt ist Organisato­r des Ellwanger Friedensla­ufs und Mitglied der Aalener Ortsgruppe des internatio­nalen Zusammensc­hlusses von Ärzten für die Verhütung des Atomkriegs. 50 Unterzeich­ner hätten den Beschluss bereits ratifizier­t. „Wir haben jetzt die Chance, dass die neue Bundesregi­erung den Atomwaffen­abzug ins Regierungs­programm aufnimmt“, ergänzt Gerhard Schneider. „Und wenn es nur ein Zeichen ist“, so das am Fuchseck gemeinsam gesungene Friedensli­ed, „es wird zum Segen.“

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FOTO: RAPP-NEUMANN Unermüdlic­her Einsatz: Die Mitglieder der Ellwanger Mahnwache haben am Samstag wieder für den Frieden und gegen Atomwaffen still demonstrie­rt.

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