Ein bisschen Friedensnobelpreis gebührt auch Ellwanger Aktivisten
Asuzeichnung geht an ICAN: Ellwanger Mahnwache setzt sich bereits seit vielen Jahren für die Abschaffung von Atomwaffen ein
- Das Aktionsbündnis Mahnwache und das Friedensforum Ellwangen haben die Verleihung des Friedensnobelpreises an die Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen, kurz ICAN, aus vollem Herzen begrüßt und bei ihrer Wache am Fuchseck gefeiert. Auch in Ellwangen, so Gerhard Schneider vom Bündnis, verstehe man den Preis als Hommage an Millionen Menschen weltweit, die sich für die Abschaffung von Atomwaffen einsetzten. So wie es die Ellwanger Friedensaktivisten von der Mahnwache seit vielen Jahren tun.
Es sind viele Einzelne, die sich in Organisationen wie ICAN zusammenschließen und mit ihren Protesten als stete Tropfen den Stein höhlen und die völkerrechtliche Ächtung nuklearer Waffen bewirken wollen. Ellwangen ist Teil dieser weltweiten Bewegung. Das Engagement ist hier besonders groß. Den Aufruf von Mahnwache, Friedensforum und anderen Friedensaktivisten gegen die nukleare Aufrüstung und für den Abzug der 20 in Büchel in der Eifel lagernden US-Atomwaffen unterzeichneten von März bis September 1600 Bürgerinnen und Bürger. Die Unterschriftenaktion, so Schneider, wird fortgesetzt.
Dass Ellwangen mit den „Mayors for Peace“als eine von 240 deutschen Städten Flagge gegen Atomwaffen zeigt, ist ebenfalls den unermüdlichen Mahnern zu danken, die jeden Samstag am Fuchseck für Frieden in der Welt mahnen. „Ihr seid der Motor“, rief ihnen Grünen-Fraktionschef im Gemeinderat, Berthold Weiß, zu. „Es ist ein guter Tag für Ellwangen. Wir sind stolz, dass unsere Stadt die Mahnwache hat. Der Friedensnobelpreis geht auch an die Ellwanger Mahnwache.“Er sei ein Zeichen dafür, dass auch wenige die Welt verändern könnten.
„Die Zuerkennung des Friedensnobelpreises an ICAN erhöht den Druck auf die Bundesregierung, sich 122 Staaten anzuschließen, die im Juli bei den Vereinten Nationen den Beschluss eines Atomwaffenverbots unterzeichneten“, hofft auch Dietrich Böhme vom Bündnis. Der Ellwanger Kinder- und Jugendarzt ist Organisator des Ellwanger Friedenslaufs und Mitglied der Aalener Ortsgruppe des internationalen Zusammenschlusses von Ärzten für die Verhütung des Atomkriegs. 50 Unterzeichner hätten den Beschluss bereits ratifiziert. „Wir haben jetzt die Chance, dass die neue Bundesregierung den Atomwaffenabzug ins Regierungsprogramm aufnimmt“, ergänzt Gerhard Schneider. „Und wenn es nur ein Zeichen ist“, so das am Fuchseck gemeinsam gesungene Friedenslied, „es wird zum Segen.“