Pavel: „Es ist enorm, was Sie leisten““
Die Ellwanger Ortsgruppe feiert ihr 125-jähriges Bestehen
- Die Ellwanger Ortsgruppe des Schwäbischen Albvereins hat am Sonntag in der Sankt-Georg-Halle in Schrezheim ihr 125-jähriges Bestehen gefeiert. Eindrucksvoll war der feierliche Einzug der Wimpelträger der Ortsgruppen des Nordostalbgaus in die herbstlich dekorierte Halle.
Dazu spielte und sang der Gauchor „Zupft ond g'songa“, „Willkommen, liebe Freunde“, und später „Der Natur auf der Spur“. Schrezheims Ortsvorsteher Albert Schiele sprach beim Festakt das schlechte Wetter an: Auf Albverein reime sich eigentlich Sonnenschein, auf Regen reime sich dafür Segen. Und diesen Segen wünschte er dem Jubelverein auf all seinen Albvereinswegen. Barbara Hartung vom Leitungsteam der Ellwanger Ortsgruppe des Albvereins äußerte ihre „Bewunderung für alle, die heute gewandert sind“.
Oberbürgermeister Karl Hilsenbek blickte auf das grandiose Landesfest, das der Albverein 2009 in Ellwangen ausgerichtet hat. Die Ellwanger Ortsgruppe sei einer der ältesten Vereine von 244 in Ellwangen, so der OB. Anerkennung zollte er für das „sehr gut ausgebauteWandernetz“. Gleichzeitig forderte der OB den Albverein auf, sich mit Impulsen für die Landesgartenschau 2026 einzubringen, um die sich Ellwangen bewirbt.
Der Vizepräsident des Albvereins, Hansjörg Schönherr aus Wasseralfingen, sprach von fast 100 000 Menschen in fast 600 AlbvereinsOrtsgruppen. „Wandern im Schwäbischen Albverein ist Gruppenerlebnis“, lobte er. Die Mobilität sei im Gründungsjahr 1892 der Ellwanger Gruppe sicherlich eine ganz andere gewesen als heute, meinte er: „Pferdedroschken mögen das Stadtbild geprägt haben.“Schönherr überreichte an Barbara Hartung, Marianne Seibold und Gisela Schulz vom Ellwanger Leitungsteam die Jubiläumsurkunde. Landrat Klaus Pavel lobte die gute Ortsgruppenarbeit und nachhaltige Naturschutzarbeit und zeigte sich stolz auf das gute Wegenetz im Ostalbkreis: „Es ist enorm, was Sie leisten“, lobte Pavel.
Bewegung in der Natur macht den Kopf frei
Der Vorsitzende des Nordostalbgaus, Gerhard Vaas, gratulierte im Namen aller 31 Ortsgruppen. Bewegung in der Natur mache nicht nur den Kopf frei, sondern übe auch einen positiven Effekt auf die Gesundheit aus, sagte er. Wandern in der Gruppe schütze vor Isolation und steigere die Glücksgefühle. „Aus der Eigenbiografie des ersten Gauvorsitzenden Franz Keller, der dieses Amt von 1892 bis Dezember 1933 ausübte, wissen wir, dass innerhalb der ersten Jahrzehnte mit der Schaffung, Herstellung und Markierung von Wanderwegen, Wandertafeln, Aussichtstürmen und Schutzhütten eine Welle der Begeisterung für das Wandern geschaffen wurde, die bis heute anhält.“Am 20. September sei der Albverein mit dem Tourismuspreis Baden-Württemberg ausgezeichnet worden.
Marianne Seibold vom Leitungsteam blickte auf 125 Jahre Ortsgruppe Ellwangen. Der erste Vorsitzende (von 1892 bis 1896) war Buchhändler Karl Heß. Unter den Vorsitzenden in der Folgezeit waren Rechtsanwalt Julius Mayer (1901 – 1903), Sparkassendirektor Schuster (1910 – 1920), Postamtmann Schöllmann (1927 – 1946), Landgerichtsrat Karl-Adolf Kling (1980 – 1996), Otto Weber, Farbengeschäft (1996 – 2004), Inge Rüdinger (2004 – 2011) und Udo Bäuerle (2011 – 2016). 1914 waren es 200 Mitglieder, 1955 fast 400. Heute zählt die Ortsgruppe rund 230 Mitglieder. Von 1949 bis 1956 bestand eine Jugendgruppe, von 1995 bis 2015 die Junge Familie. Die Seniorengruppe besteht seit 1978. Daneben gibt es auch die Gruppe Junge Mitte. 2007 wurde eine Tanzgruppe ins Leben gerufen, die zwei Jahre später wieder aufhörte.
Nach der Übergabe des Wanderpokals 2017 an die Ortsgruppe AalenWaldhausen, als mit 26 Wanderfreunden die stärkste Gruppe beim Gauwandertag, trat die Akrobatikgruppe „Goldies“aus Röhlingen auf. Die Bewirtung hatten der Gesangverein Frohsinn, die SGL Rotenbach und der Hirschclub Rotenbach.