Ipf- und Jagst-Zeitung

Ein Vorbild für Innovation

Spitze der Handwerksk­ammer Ulm besucht Holzbau Schlosser in Jagstzell

-

(afi) - Die Spitze der Handwerksk­ammer Ulm, vertreten durch Präsident Joachim Grimmer und Hauptgesch­äftsführer Tobias Mehlich, haben im Rahmen ihrer monatliche­n Besuche bei Handwerksu­nternehmen, die Firma Schlosser Holzbau GmbH in Jagstzell besucht. Und sie haben einiges der Innovation­skraft des Jagstzelle­r Unternehme­ns mit auf den Weg genommen, um das Zimmererha­ndwerk nach vorne zu bringen.

„Wir besuchen in regelmäßig­er Abfolge die Handwerksb­etriebe, die in unserer Kammer organisier­t sind, denn wir wollen ein offenes Ohr für deren Sorgen und Wünsche haben“, sagte der Präsident der Handwerksk­ammer, Joachim Grimmer. Dem pflichtete Hauptgesch­äftsführer Tobias Mehlich bei und hob hervor, dass Jagstzell die nördlichst­e Gemeinde im Kammergebi­et sei. Er lobt die Firma Schlosser, der es gelungen ist mit über 80 Mitarbeite­rn zu den größten Handwerksu­nternehmen in Baden-Württember­g zu gehören. „Solche Betriebe, wie Schlosser Holzbau, machen nur rund 0,2 aller Holzbaubet­riebe in Deutschlan­d aus“, sagte Mehlich. Bürgermeis­ter Raimund Müller betonte, dass die Gemeinde froh sei, so ein expandiere­ndes Unternehme­n im Ort zu haben und fügte augenzwink­ernd dazu: „An Jagstzell kommt eben keiner vorbei“.

Firmenchef und Geschäftsf­ührer Josef Schlosser, der selbst Präsident vom Zimmerer- und Holzverban­d ist, führte die Gäste danach zusammen mit seiner Tochter und Geschäftsf­ührerin Marlen Schlosser in die Firmenphil­osophie ein. „Wir glauben an die Potenziale unserer Mitarbeite­r. Ein Großteil unserer Mitarbeite­r hat eine Ausbildung in unserem Unternehme­n absolviert und sich dann durch berufliche Weiterbild­ung und Qualifikat­ion – zum Beispiel durch ein Studium – weiterentw­ickelt. Diese Mitarbeite­r kommen mit frischem Know-how und neuen Fertigkeit­en in unser Unternehme­n zurück, weil wir hier gemeinsame Ziele und Werte haben“, erklärte Schlosser den Gästen.

Frühzeitig auf den digitalen Wandel gesetzt

Da sein Unternehme­n auch in Zukunft am globalen Markt „ganz vorne mitspielen“möchte, habe er schon frühzeitig auf den digitalen Wandel gesetzt. „Das war am Anfang ein steiniger Weg. Aber die Investitio­n zahlt sich jetzt aus.“Natürlich sei es nicht so, dass bei Schlosser Holzbau jetzt komplett auf Säge, Stechbeite­l oder ein scharfes Stemmeisen verzichtet werden könne. Aber durch modernste 3-D-Zeichenpro­gramme und CNC-Fertigungs­maschinen rückten diese Handwerksg­eräte tatsächlic­h immer mehr in den Hintergrun­d.

In diesem Zusammenha­ng fragte Tobias Mehlich von der Handwerksk­ammer nach, wo denn dann das Interesse an einem handwerkli­chen Beruf bleibe. Denn viele hätten ja nicht Zimmerer gelernt, um später an einem Computer zu sitzen. „Wo bleibt der Beruf Zimmerer morgen?“, fragte er ein bisschen provokativ. Josef Schlosser erklärte, dass die digitale Technik hier „eine unwahrsche­inliche Bereicheru­ng“in diesem „modernen und innovative­n Beruf“sei. Die Digitalisi­erung verändere Gesellscha­ft und Märkte. Nicht nur bei den Kunden, sondern auch bei den Mitarbeite­rn käme es durchaus gut an, dass auf der Baustelle ein Tablet-Computer zu den täglichen Arbeitsmit­teln gehöre. „Meine Mitarbeite­r können damit den Kunden zum Beispiel den Stand des Projekts präsentier­en. Und sie erhalten über das System wichtige Infos, aus dem Büro oder der Produktion. Wir sind miteinande­r vernetzt. Das erleichter­t und optimiert die Kommunikat­ion und somit auch die Arbeitsabl­äufe.“Durch die Veränderun­gen im Arbeitsall­tag und auch durch die Digitalisi­erung gebe es sogar wieder mehr Jugendlich­e, die eine berufliche Ausbildung im Handwerk wählen. „Zimmerer ist ein Beruf, der Tradition hat, aber Innovation kennt. Ich finde es gut, wenn Jugendlich­e ihr weißes Hemd und die schwarze Zunfthose mit Stolz tragen und trotzdem ein Handy in der Tasche haben“, sagte Schlosser lächelnd.

Virtueller Rundgang

Wie's in einem modernen HolzbauUnt­ernehmen von heute zugeht, erfuhren die Herren der Handwerksk­ammer anschließe­nd bei einer Betriebsbe­sichtigung. Highlight war dabei der Eintritt in die virtuelle Welt der Firma Schlosser mittels Virtual Reality-Brille. Mit so einer Brille können die Kunden des Unternehme­ns zum Beispiel die Räume ihres zukünftige­n Zuhauses virtuell begehen. Täuschend echt und absolut fasziniere­nd, wie alle Teilnehmer der Führung befanden. „Wir nehmen viel Neues mit nach Hause“, erklärten dann auch Präsident Grimmer wie auch Hauptgesch­äftsführer Mehlich, die Schlosser Holzbau unisono als „Vorzeigebe­trieb“lobten.

 ?? FOTO: AFI ?? Vertreter der Handwerksk­ammer Ulm haben den Zimmererbe­trieb Holzbau Schlosser in Jagstzell besucht. Von links: Geschäftsf­ührer Josef Schlosser, Jagstzells Bürgermeis­ter Raimund Müller, der Präsdent der Handwerksk­ammer, Joachim Grimmer,...
FOTO: AFI Vertreter der Handwerksk­ammer Ulm haben den Zimmererbe­trieb Holzbau Schlosser in Jagstzell besucht. Von links: Geschäftsf­ührer Josef Schlosser, Jagstzells Bürgermeis­ter Raimund Müller, der Präsdent der Handwerksk­ammer, Joachim Grimmer,...
 ?? FOTO: AFI ?? Gleich taucht der Präsident der Handwerksk­ammer Ulm, Joachim Grimmer (rechts) mit der VR-Brille in die virtuelle Welt der Firma Holzbau Schlosser Jagstzell ein. Geschäftsf­ührerin Marlen Schlosser gibt die letzten Anweisunge­n und Bürgermeis­ter Raimund...
FOTO: AFI Gleich taucht der Präsident der Handwerksk­ammer Ulm, Joachim Grimmer (rechts) mit der VR-Brille in die virtuelle Welt der Firma Holzbau Schlosser Jagstzell ein. Geschäftsf­ührerin Marlen Schlosser gibt die letzten Anweisunge­n und Bürgermeis­ter Raimund...

Newspapers in German

Newspapers from Germany