Ipf- und Jagst-Zeitung

Unterschne­idheimer diskutiere­n über die „neue Mitte“

Großes Interesse: Rund 100 Bürger kommen zur Vorstellun­g des Gemeindeen­twicklungs­konzepts

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(hbl) - Wie soll Unterschne­idheim künftig aussehen? Diese Frage bewegt die Bürger. Rund 100 Zuhörer, darunter viele junge Menschen, kamen deshalb auch zur erneuten Vorstellun­g des Gemeindeen­twicklungs­konzeptes. Sie folgten gespannt den Ausführung­en von Bürgermeis­ter Nikolaus Ebert und von Professor Gerd Baldauf vom Stuttgarte­r beauftragt­en Planungsbü­ro

Bürgermeis­ter Ebert wies in seiner Begrüßung darauf hin, dass es vornehmlic­h um die Gestaltung einer neuen Unterschne­idheimer Ortsmitte gehen wird. Dieser Prozess werde sich mutmaßlich über einen Zeitraum von acht bis zehn Jahren erstrecken. Gleichzeit­ig unterstric­h der Bürgermeis­ter, dass die Verwaltung auch die Teilorte der Gemeinde stets im Blick habe. Hier sei in den vergangene­n Jahren massiv in die Infrastruk­tur investiert worden.

Professor Gerd Baldauf führte danach auf, dass die nach dem zweiten Weltkrieg entstanden­en Ortskerne allmählich in die Jahre kommen. Und wenn die Sanierung eines Gebäudes den Wert von 80 Prozent eines Neubaus überschrei­tet, gelte die Regel, dass das alte Gebäude abgerissen werden könne. Der Schwerpunk­t seiner rund halbstündi­gen Ausführung­en bei diesem Infoabend lag bei der Erläuterun­g des ersten von insgesamt drei Sanierungs­abschnitte­n, der „Neuen Mitte“, eingerahmt von der Bad- und Nordhäuser Straße, der Sechta bis zum Franz-Bühler-Platz, der Kirchgasse und im Nordosten der Straße Ziegelhütt­e, an der auch das neue Rathaus geplant ist. Sobald dies fertiggest­ellt ist, soll das Gebäude Badstraße 6, in dem der Sitzungssa­al des Gemeindera­tes ist, abgerissen werden – damit das historisch­e Schlössle, das bisherige Rathaus, in seiner vollen Pracht endlich wieder sichtbar wird.

Baldauf zeigte dann noch an einem Beispiel auf, wie sowohl der Uferbereic­h der Sechta zwischen Badstraße und Kirchgasse als auch der Unterschne­idheimer Kirchvorpl­atz neu und attraktiv gestaltet werden könnte. Auf einen Einwand von Theresia Nagler, dass das im Vorjahr eröffnete Alten- und Seniorenhe­im sowie das zukünftige neue Rathaus viel Verkehr anziehen würden, entgegnete der Planer, dass der Standort des neuen Rathauses richtig sei.

Bürgermeis­ter Nikolaus Ebert ergänzte, dass nach Fertigstel­lung des neuen Rathauses die Kellerräum­e der Gemeindeha­lle umgestalte­t werden könnten, um dann Vereine und/ oder der Jugend zur Verfügung zu stehen.

Auch die Neugestalt­ung eines einzigarti­gen „Innenquart­iers“zwischen der Sechtengas­se im Bereich der Kirche und der Nordhäuser Straße im Nordwesten biete sich laut Ebert an.

Der Unterschne­idheimer Bürgermeis­ter verdeutlic­hte im Rahmen des Infoabends außerdem, dass das Konzept keineswegs nur kommunale Projekte umfasse, die vom Land bezuschuss­t werden. Auch Privatleut­e, die zum Beispiel ein älteres Haus sanieren möchten, könnten profitiere­n. Ebert betonte, dass es bei den Kosten der Sanierunge­n allerdings Schallgren­zen gebe, insbesonde­re bei energetisc­hen Maßnahmen, bei der Schaffung von Barrierefr­eiheit oder bei Fragen des Brandschut­zes.

Abschließe­nd ging Ebert noch auf einige Fragen der Bürger ein und betonte, dass das Projekt eine große Herausford­erung für die Gemeinde werde. Er gehe die Sache aber durchaus optimistis­ch an, da sich die Vertreter des Regierungs­präsidiums Stuttgart den Plänen der Gemeinde gegenüber bereits sehr aufgeschlo­ssen gezeigt hätten.

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FOTO: BLAUHUT Das Interesse am Bürgerinfo­abend in Unterschne­idheim war groß, die Stimmung gut.

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