Keiner darf verloren gehen
Jobcenter Ostalbkreis betreut derzeit 1200 Jugendliche unter 25 Jahren – Nur acht Prozent haben eine Ausbildung
- Junge Menschen gehören seit Beginn der Hartz-Reformen am Arbeitsmarkt zur wichtigsten Zielgruppe des Jobcenters Ostalbkreis. Derzeit betreut es rund 1200 junge Menschen unter 25 Jahren, die Hartz IV beziehen. Getreu seiner Devise „Kein junger Mensch darf verloren gehen“hat sich das Jobcenter zum Ziel gesetzt, dass jeder Jugendliche ein Angebot erhält und nicht untätig oder unversorgt ist.
Welche Anstrengungen das Jobcenter dafür unternimmt und wie individuell es dabei auf die Bedürfnisse der einzelnen Gruppen unter den betreuten Jugendlichen und jungen Erwachsenen eingeht, hat die Bereichsleiterin Markt und Integration, Christine Wible, in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Arbeit und Grundsicherung des Kreistags erläutert. Von den aktuell rund 1200 betreuten jungen Menschen im HartzIV-Bezug sind 593 Schüler, die nach dem Schülerkonzept betreut werden, 117 junge Frauen und Männer, die Kinder unter drei Jahren erziehen, und 88 Jugendliche, die sich in einer schulischen. betrieblichen oder überbetrieblichen Ausbildung, in einer Einstiegsqualifizierung oder in einer berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme befinden. Bei diesen reicht die Ausbildungsvergütung nicht aus, um den Bedarf aus eigenen Mitteln zu decken. Darüber hinaus werden 250 Arbeitsuchende betreut. Diese besuchen entweder eine Maßnahme des Jobcenters oder einen Sprachkurs oder sind sozialversicherungspflichtig beschäftigt.
Das Wichtigste: ein Schulabschluss
Die erste Priorität in der Arbeit mit Jugendlichen, so machte Wible deutlich, sei die Heranführung und das Erreichen eines Schulabschlusses. Denn von den betreuten Arbeitslosen unter 25 Jahren haben drei Prozent keinen Schulabschluss und weitere 25 Prozent einen schlechten Haupt- oder Sonderschulabschluss. 27 Prozent sind arbeitslose Flüchtlinge, bei denen es das erste Ziel ist, ein bestimmtes Sprachniveau zu erlangen. 37 Prozent schließlich weisen sogenannte multiple Vermittlungshindernisse auf. Sie sind unter anderem obdachlos, haben Suchterkrankungen oder sind bereits straffällig geworden. Nur acht Prozent der arbeitslosen jungen Menschen bringen eine abgeschlossene Ausbildung mit.
An allen vier Standorten
Das U25-Team des Jobcenters ist an allen vier Standorten in Aalen, Schwäbisch Gmünd, Ellwangen und Bopfingen vertreten und betreut alle jungen Menschen von 15 bis unter 25 Jahren, die sich im Bezug des Arbeitslosengelds II befinden. Die Fallmanager kümmern sich um die mit multiplen Hindernissen, die Vermittler helfen bei der Suche nach einem Arbeitsoder Ausbildungsplatz. Sie betreuen auch alle Schüler, um frühzeitig beim Übergang Schule/Beruf ansetzen zu können. Denn auch hier gilt: Keiner darf in diesem Übergang verloren gehen. Die Arbeit der hier tätigen Integrationsfachkräfte gestaltet sich nach Prioritäten. Die oberste ist dabei die Vermittlung in einen Ausbildungsplatz, gefolgt von Maßnahmen für nicht ausbildungsreife Jugendliche. Die Vermittlung in einen Arbeitsplatz stellt den kleineren Anteil im Beratungsprozess dar.
Um seine Ziele zu erreichen, arbeitet das U25-Team des Jobcenters eng mit Schulen und verschiedenen Projekten zusammen, außerdem gibt es in Aalen und Schwäbisch Gmünd ein Sportprojekt. Mit ihm sollen vor allem junge Leistungsempfänger ohne Perspektiven und Antrieb, ohne soziale Kontakte, Tagesstruktur und berufliche Orientierung ihre Kompetenzen aktivieren und an den Ausbildungsoder Arbeitsmarkt herangeführt werden. Zudem haben sich 2014 Arbeitsagentur, Jobcenter und der Geschäftsbereich Jugend und Familie des Landratsamts zum Arbeitsbündnis Jugend und Beruf zusammengeschlossen.