Ipf- und Jagst-Zeitung

Bauausschu­ss debattiert über Röhlinger Schule

Vereine bekommen freie Räume: Breite Zustimmung im Bauausschu­ss – Es gibt aber auch vereinzelt­e Kritik

- Von Petra Rapp-Neumann

- Bürgermeis­ter Volker Grab hat dem Bauausschu­ss auf seiner jüngsten Sitzung das Konzept für die Röhlinger Schule erläutert. Leer stehende Räume sollen künftig von Vereinen genutzt werden (wir berichtete­n ausführlic­h). Grab betonte den Mehrwert für die Ortschaft durch die Schaffung eines Gemeinscha­ftshauses als klassische­m Dorfmittel­punkt. Wie im Röhlinger Ortschafts­rat, stieß das Konzept auch im Bauausschu­ss auf breite Zustimmung.

Die Johann-Sebastian-von-DreySchule wird künftig als einzügige, maximal zweizügige Grundschul­e geführt. Ausgelegt ist sie für rund 300 Schüler. Der Rückgang der Schülerzah­len – derzeit sind es 68 – setzt Kapazitäte­n frei. Parallel dazu benötigt der FC Röhlingen mit fast 1200 Mitglieder­n größere Räume. Auch der Musikverei­n meldete Interesse an. So entstand die Idee einer Kooperatio­n von Schule und Vereinen, wobei die Schule, so Grab, stets oberste Priorität habe und unangetast­et bleibe.

Grab: Reibungslo­ser Schulbetri­eb muss gewährleis­tet sein

Ein reibungslo­ser Schulbetri­eb müsse gewährleis­tet sein. Vereine, Liederkran­z, katholisch­er Frauenbund, Kirchencho­r und andere sollen die Räume im Untergesch­oss nutzen, langfristi­g auch das Dachgescho­ss: „Daraus entsteht eine richtig gute Verbindung zwischen Schule und Ortschaft“, so Grab. Auch der Ortschafts­rat könnte in der Schule tagen. Die Umbaukoste­n müssten die Vereine tragen. Die Stadt beteilige sich mit rund 30 000 Euro an den Planungsko­sten. Röhlingen werde gegenüber anderen Teilorten nicht bevorzugt. Gerätschaf­ten, die von der Schule nicht mehr benötigt würden, könnten an andere Schulen abgegeben werden.

Ortsvorste­her und Rektorin geraten aneinander

Der Röhlinger Ortsvorste­her Peter Müller (CDU) betonte, daraus könne ein „großer Wurf“mit Dorfzentru­m und Mehrgenera­tionenhaus werden. Auf Unverständ­nis bei Müller stieß das Statement der Röhlinger Rektorin Daniela Gerstner-Gloning, die als Gast im Ausschuss war. Sie betonte, die Schule sei nicht tot, sondern sehr lebendig, und forderte, es müsse im Vorfeld genau geklärt werden, wer die Räume wann nutze und wer die Heizkosten für die einzelnen Schultrakt­e trage. Diese Vorbehalte hätte sie schon beim Ortschafts­rat am Montag äußern können, so Müller: „Sie sollten nicht alles in Zweifel ziehen, sondern den Vereinen die Kooperatio­n mit der Schule zutrauen.“

Kritik äußerte Thomas Geist (SPD). Man solle den Technikrau­m, der für den Musikverei­n infrage kommt, nicht ohne Not aufgeben. Dessen Ausstattun­g gehe über Grundschul­nutzung hinaus. KarlGeorg Romer (CDU) gab zu bedenken, die Teilnutzun­g der Schule durch Vereine sende möglicherw­eise ein falsches Signal an das Kultusmini­sterium. Die Schule sei ein „Guthaben für Röhlingen“, müsse atmen und sich entwickeln können. Mit neun großen Klassenzim­mern für vier, maximal fünf Klassen, so Grab, verfüge die Schule über genügend Räume.

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