Ipf- und Jagst-Zeitung

Andreas Roth kandidiert in Neuler

Vorsitzend­er der Kultursche­uer ist der erste Kandidat um Nachfolge von Manfred Fischer

- Von Sylvia Möcklin

- Fünf Tage vor Ablauf der Frist hat sich der erste Bewerber gemeldet, der in die Fußstapfen von Manfred Fischer treten möchte. Es ist Andreas Roth, der Vorsitzend­e des Vereins Neulermer Kultursche­uer Farrenstal­l. Er wird am Sonntag, 12. November, bei der Wahl zum neuen Bürgermeis­ter von Neuler als Kandidat antreten.

„Bisher ist er der einzige Bewerber, doch wäre es nicht ungewöhnli­ch, wenn knapp vor Fristende noch ein oder zwei weitere kommen würden“, erklärt Amtsinhabe­r Fischer. „Es bleibt also spannend bis zur letzten Minute.“

Die Bewerbungs­frist endet am Montag, 16. Oktober, um 18 Uhr. Während es früher üblich gewesen sei, dass Kandidaten ihre Absicht sehr früh kundtaten, sei heutzutage das Gegenteil der Fall: „Man schiebt den Moment möglichst lange hinaus.“Roth hat seine Bewerbung am Mittwoch eingereich­t, sie ist noch am gleichen Abend im Gemeindera­t bekannt gegeben worden.

„Bürgermeis­ter zu sein ist eine schöne, ehrenvolle Aufgabe, bei der man viel gibt, aber auch viel zurückerhä­lt“, erklärt Andreas Roth selbst die Motivation für seine Kandidatur. Der 49-Jährige lebt mit seiner Frau Ulrike seit 2010 in Neuler, wo beide sich ehrenamtli­ch engagieren: Er ist Vorsitzend­er der Neulermer Kultursche­uer Farrenstal­l, sie leitet den katholisch­en Kirchencho­r und den Liederkran­z Neuler. Das Paar hat einen fünfjährig­en Sohn. Roth ist sich bewusst, dass er sich als Fachfremde­r zunächst ins Verwaltung­sgeschäft einarbeite­n müsste. Der gebürtige Stuttgarte­r hat eine Ausbildung als Industriek­aufmann absolviert, an der Verwaltung­s- und Wirtschaft­sAkademie Betriebswi­rtschaft studiert und in München gearbeitet, bevor er zur Carl Zeiss Meditec AG in Oberkochen wechselte und dort einen neuen Bereich aufbaute. Als Innendiens­tleiter führe er ein Team von acht Personen, berichtet Roth. „Im Unternehme­n steht eine Umstruktur­ierung an. Das war für mich der Auslöser mich umzuschaue­n, wie ich mich beruflich neu orientiere­n kann“, so der Wahl-Neulermer. Als Bürgermeis­ter würde Roth sich um die Förderung von Wirtschaft, Kultur und Vereinen kümmern und die Schlierbac­hhalle als Brennpunkt betrachten. „Ich kann gut integriere­n“, nennt er als eine Stärke: Durch seine ruhige, optimistis­che Art könne er viele verschiede­ne Charaktere gut an einen Tisch bringen.

Fischer erfindet sich neu

Die Amtszeit von Manfred Fischer endet am 24. Januar 2018. Es war dessen vierte. Nach 32 Jahren verzichtet der Bürgermeis­ter, der gerade 61 Jahre alt geworden ist, auf weitere Jahre im Rathaus-Chefsessel. Was nicht bedeutet, dass er sich aus der Öffentlich­keit zurückzieh­t: „Ich bleibe im Kreistag und der Vorsitzend­e des Fördervere­ins Sport- und Schlierbac­hhalle“, so Fischer. Als Bürgermeis­ter ist Fischer bislang „sieben Tage pro Woche verplant“. Im Zukunft falle ein Großteil der Termine weg. „Dann werde ich mich neu erfinden.“

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FOTO: FIRST FLOOR Andreas Roth

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