Einmal rund um den Globus
World Percussion Ensemble begeistert im Oberkochener Bürgersaal
- Ein außergewöhnliches Ensemble hat am Donnerstag im voll besetzten Bürgersaal ein musikalisches Feuerwerk aus Klang und Rhythmus abgebrannt. Thomas Ringhofer, neuer Chef der Kulturreihe Oberkochen dell‘ Arte, konnte auf der Bühne fünf Musiker aus vier Kontinenten begrüßen: das World Percussion Ensemble unter der Regie des Komponisten und Pianisten Walter Lang aus Lorch.
Schon das Equipment auf der Bühne, unter anderem eine riesige japanische Taiko-Trommel, machte Eindruck. Verantwortlich für eine ganze Anzahl an Trommeln aus dem japanischen Kulturkreis war Takuya Taniguchi, der die Trommeln nicht nur mit den großen Holzklöppeln einfach schlug, sondern der mit ihnen lebte, tanzte, sie zärtlich streichelte und zum Klingen brachte, der aber auch erbarmungslos vor allem auf die Taiko-Trommel einschlug.
Die Percussionsinstrumente dominierten den Auftritt des Ensembles jedoch nicht so sehr, wie es der Name vermuten ließ. Dafür garantierten vor allem Walter Lang mit virtuosem Spiel und kreativen Improvisationen und Njamy Sitson aus Kamerun. Der Musiker aus Afrika begleitete seine Kollegen zwar auch mit afrikanischen Bongos, vor allem aber prägte er den Abend mit Gesang in Kopfstimmlage.
Verbunden mit Langs Klavierspiel entstand eine reizvolle Kombination aus Jazz und afrikanischer Folklore. Für den südamerikanischen Teil sorgte Marco Lobo. Der brasilianische Trommelkünstler beherrschte nicht nur seine diversen Trommeln und Rasseln mit einer wie angeborenen Perfektion – den Zuhörern fiel es dabei sichtbar schwer, ruhig auf ihren Stühlen sitzen zu bleiben –, er zauberte mit Röhren und Steeltrommeln die komplette Geräuschkulisse des brasilianischen Urwaldes auf die Bühne.
Und in den Sambarhythmen entfaltete sich die brasilianische Lebensfreude, von der sich das Oberkochener Publikum im Lauf des Abends mehr und mehr anstecken ließ. Für ein tragfähiges musikalisches Fundament garantierte Peter Cudek aus der Slowakei mit seinem E-Bass. Bei einer Volksweise aus seiner Heimat stand er im musikalischen Vordergrund, bei den archaischen Klängen hätte man sich nicht gewundert, wenn plötzlich Rübezahl persönlich auf der Bühne erschienen wäre. Das Publikum begleitete diese facettenreiche musikalische Reise einmal rund um den Globus immer wieder mit begeistertem Beifall.