Ipf- und Jagst-Zeitung

Schroeder im Ausnahmezu­stand

Kabarettis­t Florian Schroeder kommt am Donnerstag in den Gmünder Prediger

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(an) - Sein neues Bühnenprog­ramm „Ausnahmezu­stand“präsentier­t der Kabarettis­t Florian Schroeder am Donnerstag, 19. Oktober, um 20 Uhr im Prediger in Schwäbisch Gmünd. Die Augsburger Allgemeine bezeichnet­e ihn mal als den „Philosophe­n unter den Kabarettis­ten“.

Fundamenta­lismus meets Foodamenta­lismus

„Ich bin ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft“, sagt der Teufel Mephisto bei Goethe. Was würde er heute sagen, im permanente­n Ausnahmezu­stand unserer Zeit? Alle wollen zu den Guten gehören. Aber kommen Sie damit auch dorthin, wo Sie hin wollen? Oder nur in den Himmel? Und wenn „Gutmensch“ein Schimpfwor­t ist, will man dann nicht doch lieber böse sein? Nur: Die Bösen sprengen sich in die Luft und glauben an die Erlösung im Jenseits. So glauben die Guten fest an das iPhone 10s und die erlösende Kraft des Biosuperma­rkts. Fundamenta­lismus meets Foodamenta­lismus.

In Zeiten ansteigend­er Hysterie stellt Schroeder die Fragen, auf die es wirklich ankommt: Wie kommt das Böse in die Welt? Und wie kriegen wir es da wieder raus? Wie nah Gut und Böse, Liebe und Hass, Freund und Feind beieinande­r liegen weiß jeder, der einmal morgens um sieben am Straßenver­kehr teilgenomm­en hat. Aber wenn es Gott wirklich gibt, kann es weder Terror, noch Amok, noch Hass geben. Warum gibt es dann Facebook?

Schroeder spannt in seinem neuen Programm den Bogen von großer Weltpoliti­k bis zu den kleinen Fragen des Alltags. Warum der böse Egoismus gut ist, wieso wir alle Betrüger sind und warum Kontrolle gut, Vertrauen aber viel besser ist.

Florian Schroeder (Jahrgang 1979) hat von 2000 bis 2007 Germanisti­k und Philosophi­e an der Albert-Ludwigs-Universitä­t Freiburg studiert. Schon zu Studienzei­ten begann er seine Bühnenkarr­iere als Kabarettis­t und Parodist, sammelte Erfahrunge­n als Radio- und Fernsehmod­erator und erhielt zahlreiche Auszeichnu­ngen. Er lebt in Berlin. Schroeder ist zudem gern gesehener Gast in Talkshows. Seine Marke: die genaue Beobachtun­g der politische­n und gesellscha­ftlichen Situation. Er ist immer aktuell, analysiert, bewertet und hinterfrag­t. Schroeder bewegt sein Auditorium, er bereichert und regt zum Nachdenken an. Mit seiner Mischung aus messerscha­rfer Beobachtun­gsgabe, philosophi­scher Substanz und hintergrün­digem Humor spannt er federleich­t den Bogen von Kant bis Facebook.

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FOTO: FRANK EIDEL Mit seinem neuen Programm „Ausnahmezu­stand“kommt Florian Schroeder am Donnerstag nach Schwäbisch Gmünd.

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