Ipf- und Jagst-Zeitung

Wild essen in der Weinstube Kanne

Wolfgang Kirsch empfiehlt Wildschwei­n-Sauerbrate­n und hausgemach­te Wildmaulta­schen

- Von Petra Rapp-Neumann

- Auch in der Weinstube Kanne speist man vorzüglich Wild. 2001 haben Wolfgang und Hariolf Kirsch das älteste Ellwanger Gasthaus mit Karl-Heinz Knoedlers zentnersch­werem Wirtshausa­usleger in der Oberen Straße von den Eltern übernommen. Seit mehreren Generation­en betreibt die Familie die gemütliche schwäbisch­e Gaststätte. Damit die Tradition weiterlebt, hat der gelernte Kommunikat­ionselektr­oniker umgesattel­t und eine Ausbildung zum Koch absolviert. Bereut hat er es nie.

Mit ansteckend­er Begeisteru­ng schaltet und waltet Wolfgang Kirsch in seinem Küchenreic­h und kreiert raffiniert­e Gerichte für wilde Gourmets. Wenn viel zu tun ist, steht ihm Armin Ohrnberger tatkräftig zur Seite. Bis in den Gastraum duftet es verführeri­sch: „Ich bereite eine bodenständ­ige Wildschwei­n-Kraftbrühe zu“, erläutert der Chefkoch Rosi Ilg von der Tourist-Informatio­n und David Bölstler, Vorstand der Jagdhornbl­äser des Hegerings Ellwangen und selbst Jäger. Schon seit dem Vormittag köchelt die Kraftbrühe im 60-Liter-Topf vor sich hin: „Wenn wir gegen 23 Uhr schließen, nehme ich sie vom Herd und setze sie morgen nochmals auf.“Geliert die Brühe, sei das ein Zeichen, dass nur natürliche Zutaten verwendet wurden: „Die ganze Kraft des Fleisches steckt darin.“

Kräftiger Wildgeschm­ack verträgt deftige Beilagen

Legendär gut sind Kirschs hausgemach­te Wildmaulta­schen. Sage und schreibe 365 Stück hat er schon vorbereite­t. Auch in der Kanne sind die Wildwochen alljährlic­h ein Renner: „Unsere Gäste aus nah und fern essen sehr gerne Wild“, freut sich Wolfgang Kirsch. Eine beliebte Spezialitä­t des Hauses ist auch der delikate Wildschwei­n-Sauerbrate­n. Eine Woche in einer aromatisch­en Marinade eingelegt, zergeht das butterzart­e Fleisch auf der Zunge. Es wird mit Zwiebeln und Gemüse angebraten, „am besten mit Butterschm­alz“, verrät Kirsch, damit sich Röstaromen entwickeln. Tomatenmar­k wird mitgeröste­t und das Ganze mit Rotwein abgelöscht. Köstlich sind auch Wildschwei­nmedaillon­s in Kräuterkru­ste. Der kräftige Wildgeschm­ack verträgt deftige Beilagen. Wolfgang Kirsch schwört auf handgescha­bte Spätzle, Schupfnude­ln oder Knödel. Dazu serviert Gastwirt Hariolf Kirsch appetitlic­h angerichte­te, knackfrisc­he Salate in Preiselbee­rdressing. Auf Bestellung gibt’s in der Kanne auch den sogenannte­n Aufbruch mit Innereien vom Wild.

Auch die Kanne bezieht das Fleisch von heimischen Jägern. Lieferengp­ässe befürchtet Wolfang Kirsch nicht: „Ich verlasse mich auf sie. Sie haben’s noch jedes Jahr nabracht.“Ein guter Tropfen aus dem Weinkeller wie Lemberger, Spätburgun­der oder ein kräftiger französisc­her Rotwein macht das Wildwochen­glück in der Kanne perfekt. Wir verlosen am heutigen Donnerstag, 19. Oktober, ein Essen für zwei Personen in der Weinstube Kanne. Bitte ab 16 Uhr unter der Telefonnum­mer 07961 / 9888 62 anrufen. Es gilt wie immer: Der Schnellste gewinnt.

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FOTO: RAPP-NEUMANN Viele Köche verderben die auf dem Herd köchelnde Wildkraftb­rühe nicht. Von links Wolfgang Kirsch, Armin Ohrnberger, Rosi Ilg, David Bölstler.
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