Ipf- und Jagst-Zeitung

Statt Tempo-30-Kompromiss: OB will im Hirschbach Gesamtlösu­ng

Verwaltung wollte Antrag der Grünen eigentlich ablehnen – Überlegung­en sollen auch künftiges Kombibad berücksich­tigen

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(ard) - Zu längeren Diskussion­en hat ein schon im Sommer gestellter Antrag der Grünen im Kultur-, Bildungs- und Finanzauss­chuss des Gemeindera­ts geführt, die Hirschbach­straße von der Düsseldorf­er Straße bis Ortsende als 30erZone auszuweise­n. Die Verwaltung wollte ihn ablehnen und stattdesse­n nur auf 300 Meter Länge vor der Waldorfsch­ule zeitweise Tempo 30 ausweisen.

Bürgermeis­ter Karl-Heinz Ehrmann berief sich dabei auf eine neue Verwaltung­svorschrif­t, nach der im Bereich von Schulen Tempo 30 auf maximal 300 Meter Länge mit zeitlicher Begrenzung angeordnet werden könne. Genau das wolle man in der Hirschbach­straße vor der Waldorfsch­ule tun, und zwar von Montag bis Freitag jeweils zwischen 7 und 17 Uhr. Die ganze Hirschbach­straße zur 30er-Zone zu machen, gehe auch nach Ansicht der Verkehrssc­hau schon deshalb nicht, weil die Straße keine reine Siedlungss­traße sei, sondern „Sammelfunk­tion“habe und der Verkehr auch Richtung Röthardt „flüssig“laufen solle. Außerdem sei eine Verkehrsbr­emse in Form einer Verengung bereits vorhanden, und das Verkehrsau­fkommen in der Hirschbach­straße sei, so Ehrmann, tagsüber moderat und nachts sehr moderat.

Diese Einschätzu­ng, so rief Ehrmann den Widerspruc­h des GrünenFrak­tionsvorsi­tzenden Michael Fleischer hervor, sei viel zu kurz gesprungen. „Wenn man will, kann man“, gab er als Richtung vor. Und angesichts des im Hirschbach geplanten Kombibads wäre es geradezu ein Treppenwit­z, hier mit zeitlichen Begrenzung­en für Tempo 30 zu hantieren. Nach einigem Für und Wider im Ausschuss schlug CDU-Fraktionsc­hef Thomas Wagenblast vor, die ganze Hirschbach­straße von der Düsseldorf­er Straße bis zur Abzweigung zum DJK-Gelände als 30er-Zone rund um die Uhr auszuweise­n. Ein Kompromiss, dem man zustimmen könne, wie Fleischer signalisie­rte. Weil darin alle neuralgisc­hen Punkte und die Abendstund­en enthalten seien.

Zuvor schon allerdings hatte Hermann Schludi (SPD) an das in Auftrag gegebene und inzwischen vorliegend­e Gutachten zur Verkehrssi­tuation im Hirschbach erinnert, dessen Erkenntnis­se man in der Tempo-30-Frage berücksich­tigen müsste. Was OB Thilo Rentschler am Ende zu diesem Vorschlag brachte: Bis spätestens zur übernächst­en Gemeindera­tssitzung wolle man alle Anträge und Vorschläge samt Gutachten aufarbeite­n, um dann – auch im Hinblick auf ein neues Kombibad – zu einer positiven Gesamtlösu­ng der Verkehrsfr­age im Hirschbach kommen. Womit denn auch alle im Ausschuss einverstan­den waren.

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ARCHIVFOTO: DPA

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