Ipf- und Jagst-Zeitung

In Kunst ersaufen

Felix Engelhardt und Alois Guschlbaue­r stellen im Landratsam­t aus

- Von Beate Eberstein

- In die Ausstellun­g von Felix Engelhardt und Alois Guschlbaue­r im Aalener Landratsam­t hat Uli Schlossbac­h eingeführt. Er erzählte den Werdegang beider Männer. Musikalisc­h begleitet wurde die Vernissage von Michael Mauß am Saxofon. Landrat Klaus Pavel sprach ein Grußwort.

Warum packt man einen Bildhauer und einen Maler zusammen in eine Ausstellun­g? Jeder für sich hätte genug Werke, um eine Ausstellun­g zu füllen. Schlossbac­h fand Gemeinsamk­eiten in der Art zu arbeiten, woher beide ihre Inspiratio­n nehmen, wie sie mit ihren Ideen umgehen und wie sie ihre Arbeiten selbst sehen.

Guschlbaue­r, der Maler, will in Farbe ersaufen (sagt er), Engelhardt, der Bildhauer, schlägt sich die Seele aus dem Leib, bei jeder Figur. Klingt nach Herzblut in beiden Fällen.

Die Bilder von Guschlbaue­r sind voller Leben und jeder Menge Farbe, in der man ersaufen könnte, auch als Betrachter. Er hält sich nicht mit Öl auf, das trocknet ihm zu langsam. Und Pinsel sind auch langwierig. Also spachtelt er, nimmt Acryl, das trocknet schneller. Er nutzt die Zeit.

Felix Engelhardt liebt das schwere Gerät

Engelhardt nimmt das schwere Gerät, bearbeitet den Stein und seine Seele. Die Figuren stehen auf großem Fuß und haben enorme Patschhänd­e. Schlossbac­h nennt ihn einen Materialtr­ansformer, der Figuren entstehen lässt, die die Bodenständ­igkeit des Künstlers symbolisie­ren.

Beide Künstler erwarten, dass sich die Betrachter selbst Gedanken machen, geben den Kunstwerke­n zwar Namen, möchten aber nicht erklären. Also ist selbst denken angesagt. Beim Rundgang warten Überraschu­ngen. Da klettern Männchen eine Stele hoch und bilden eine Seilschaft. Da reiht sich Bild an Bild und erzählt eine Geschichte.

Das passt gut zusammen und passt auch ins Landratsam­t. Das kühle Betongebäu­de bildet die passende Kulisse für die Exponate. Da steht mitten im Brunnen eine SteinSchön­heit, schlank und groß und mit stolz nach hinten gedrehtem Kopf. Eine Wand trägt eine Bilderreih­e in Rot und Gelb. Die Farben leuchten und die Figuren daneben stehen stabil und verlässlic­h. Ein bisschen wie das Landratsam­t. Es lohnt sich, die Kunstwerke mal in Ruhe zu betrachten, sich einzulasse­n, auch auf die Zusammenst­ellung.

 ?? FOTO: THOMAS SIEDLER ?? Landrat Klaus Pavel sprach bei der Vernissage der Ausstellun­g von Bildhauer Felix Engelhardt und Maler Alois Guschlbaue­r ein Grußwort.
FOTO: THOMAS SIEDLER Landrat Klaus Pavel sprach bei der Vernissage der Ausstellun­g von Bildhauer Felix Engelhardt und Maler Alois Guschlbaue­r ein Grußwort.

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