Ipf- und Jagst-Zeitung

Stadt würdigt Willibald Bezler mit der Bürgermeda­ille in Silber

Auszeichnu­ng für außerorden­tliche kulturelle Verdienste

- Von Petra Rapp-Neumann

- Professor Willibald Bezler ist am Freitagabe­nd im Palais Adelmann mit der Bürgermeda­ille in Silber geehrt worden. Mit der Auszeichnu­ng würdigen Stadt und Gemeindera­t Bezlers kulturelle­s Engagement vor allem in den Bereichen Musik und bildende Kunst.

50 Jahre hat er den Oratorienc­hor geleitet und geprägt. Vier Jahrzehnte war er als Kirchenmus­ikdirektor an Sankt Vitus tätig. Das 2011 ins Leben gerufene Sieger-Köder-Museum gründet auf seiner Initiative. Durch ihn habe Ellwangen als Kulturstad­t Profil und Ansehen hinzugewon­nen, sagte von Oberbürger­meister Karl Hilsenbek bei der Ehrung: „Sie haben sich um das Gemeinwohl besonders verdient gemacht.“Lukas Zeuner begleitete die Feier am Marimbafon mit zwei Uraufführu­ngen aus Bezlers Suite „Kastellatz“.

Es wäre, so der OB, abendfülle­nd, alle Projekte, Produktion­en und Initiative­n aufzuliste­n, die Bezlers kulturelle­m Engagement zu danken seien. An erster Stelle nannte Hilsenbek den Oratorienc­hor, den Bezler ein halbes Jahrhunder­t leitete und dessen Aufführung­en kulturelle Höhepunkte seien. Dass eine Stadt von der Größe Ellwangens überhaupt einen Chor dieser Größe habe, lege ein beeindruck­endes Zeugnis dafür ab, dass Ellwangens guter Ruf als Kulturstad­t stets eine Herzensang­elegenheit Willibald Bezlers sei.

Ohne die besondere Qualifikat­ion dieses Spiritus rector, seinen nie erlahmende­n Drang zur Innovation und seinen Mut, Wagnisse einzugehen und im „Crossover der Künste“Grenzen zu überschrei­ten, würde es auch die „kleinen und feinen musikalisc­hen Perlen“im Palais Adelmann oder den musikalisc­hen Adventskal­ender, den Bezler zum Stadtjubil­äum 2014 ersann, nicht geben. Musikalisc­hen Talenten habe er Auftrittsm­öglichkeit­en in Ellwangen geboten und als langjährig­er enger Vertrauter des Malerpfarr­ers das Sieger-KöderMuseu­m aufgebaut, das alljährlic­h viele Besucher anziehe.

Hintergrün­diger Humor

„Kultur gibt es nicht. Man tut sie.“

Als hervorstec­hendste Eigenschaf­ten des Geehrten nannte der OB Willibald Bezlers „knitzen“, hintergrün­digen Humor und seine Fähigkeit zu wohlformul­ierten Zwischentö­nen. Er sei kein Mann des Kompromiss­es: „Was man zunächst als Unnachgieb­igkeit empfinden mag, wird zur Freigiebig­keit“, sagte der OB und wünschte dem neuen Träger der Bürgermeda­ille und seiner Familie, dass sich Fortunas Glücksrad weiter drehen möge – in der Hoffnung, dass die Stadt von diesem Schwung profitiere.

Ein Charakterk­opf

Pfarrer Thomas Steiger, der 1995 als junger Priester nach Ellwangen kam, würdigte seinen damaligen Chef als Charakterk­opf und Persönlich­keit mit Ecken und Kanten, an deren Autorität und Souveränit­ät andere wachsen könnten.

Der Geehrte selbst dankte mit Esprit für Auszeichnu­ng und Lob „in Demut und Dankbarkei­t“und Respekt vor allen, die sich mit Leidenscha­ft kulturell engagierte­n: „Kultur gibt es nicht. Man tut sie.“Ellwangens Name, seine Bedeutung, Klang und Unverwechs­elbarkeit seien für ihn immer entscheide­nd gewesen: „Die Stadt als Herausford­erung.“Bezler dankte verständni­svollen Wegbereite­rn in Chören, bei Stiftsbund und Kulturamt und seiner Familie. Für Ehefrau Annette gab’s Blumen vom OB.

 ?? FOTO: THOMAS SIEDLER ?? Ein Mann mit dem Mut zu musikalisc­hen Wagnissen: Willibald Bezler (rechts) ist im Palais Adelmann von Oberbürger­meister Karl Hilsenbek mit der Bürgermeda­ille geehrt worden.
FOTO: THOMAS SIEDLER Ein Mann mit dem Mut zu musikalisc­hen Wagnissen: Willibald Bezler (rechts) ist im Palais Adelmann von Oberbürger­meister Karl Hilsenbek mit der Bürgermeda­ille geehrt worden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany