Weitere Fälle von Hasenpest aufgetaucht
Erreger wurde bei zwei weiteren toten Hasen festgestellt
- Die Hasenpest greift im Ostalbkreis weiter um sich. Nachdem Ende Oktober der erste Fall der sogenannten Tularämie aufgetaucht ist, wurde der Erreger jetzt bei zwei weiteren toten Hasen entdeckt. Auch im benachbarten Kreis Heidenheim ist die Hasenpest ein Thema – hier verendete ein Wildschwein daran.
Einen ersten toten Hasen hatte der Jäger Alfred Roder Ende Oktober im Spitzwald bei Wasseralfingen gefunden (wir berichteten). Er war mit dem Erreger Francisella tularensis infiziert. Nach diesem Fall sind zwei weitere aufgetaucht, bestätigt Susanne Dietterle, Pressesprecherin des Landratsamtes. Sowohl der Hase, den ein Jäger im Bereich Oberalfingen an der Reviergrenze zwischen Wasseralfingen/Westhausen gefunden hat, als auch der Hase, der im Bereich Röhlingen entdeckt wurde, waren mit der Hasenpest infiziert. Das haben die Untersuchungen der verendeten Tiere im Chemischen- und Veterinäruntersuchungsamt in Fellbach ergeben, sagt Dietterle auf Nachfrage der „Aalener Nachrichten“. Ein vierter Hase, den der Jäger Alfred Roder geschossen hat, um zu sehen, ob sich die Hasenpest in seinem Revier weiter ausbreitet, wurde negativ getestet.
Afrikanische Schweinepest ist im Anmarsch
„Eindämmen lässt sich die Hasenpest nicht“, sagt Dietterle. Der Erreger werde auch nicht aus anderen Ländern eingeschleppt, sondern komme in der gesamten nördlichen Hemisphäre vor. Vorwiegend in den USA und im südlichen Russland. Der Ostalbkreis wurde die vergangenen Jahrzehnte von der Tularämie verschont. Bis jetzt. „Das einzige, das man tun kann ist, das Ganze verschärft zu beobachten“, sagt Dietterle. Jäger, die tote Hasen finden, sollten diese beim Geschäftsbereich Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung des Landratsamts abgeben. Die dortigen Mitarbeiter würden dann eine entsprechende Untersuchung der Tiere veranlassen.
Für Spaziergänger, Jogger, Radfahrer oder Hundehalter gelte weiterhin die Warnung, keine verendeten Feldhasen und solche, die sich auffallend verhalten, zu berühren, sondern den zuständigen Jagdpächter zu informieren. Hundehalter sollten ihren Vierbeiner an der Leine führen, um den Kontakt mit einem infizierten Wildtier und somit das Ausbreiten des Erregers zu vermeiden. Denn obwohl die Hasenpest überwiegend Wildtiere, vor allem Feldhasen und Wildkaninchen, befällt, können auch Haustiere infiziert werden. Und über den Kontakt mit diesen der Mensch.
Obwohl gerade die Hasenpest die Menschen im Ostalbkreis beschäftigt, ist bereits eine zweite Pest im Anmarsch. „Sehr bald wird uns die afrikanische Schweinepest beschäftigen“, prophezeit Dietterle. An dieser können sowohl Wildschweine als auch Hausschweine erkranken. Und im Gegensatz zur Hasenpest werde bei dieser Virusinfektion der Erreger nach Deutschland eingeschleppt.