Großer Bahnhof für Aalens Dr. Music
Stadt Aalen verleiht Jazzfest-Macher Ingo Hug die Große Ehrenplakette in Silber
(ans) - Das hat wohl Seltenheitswert: Ein Weltstar hat gestern Abend die Verleihung der Großen Ehrenplakette der Stadt Aalen an Jazzfest-Macher Ingo Hug begleitet. Dominic Miller, Gitarrist von Sting, verbeugte sich kurz vor Hug, dem künstlerischen Leiter des Jazzfests und Vorsitzenden des veranstaltenden Vereins kunterbunt, bevor er den Festakt mit dem abschloss, was Hug so am Herzen liegt: mit Jazz.
Schon der Auftakt war jazzig: Die Tanzformation KeraAmika stimmte auf einen außergewöhnlichen Festakt ein. „Die Stadt bebt“, begann OB Thilo Rentschler seine Ansprache, Und das für einen „Dr. Music, einen Kulturmacher mit Strahlkraft“. Hug sei umtriebig, eigenwillig, manchmal knorrig, aber immer kunterbunt. „Er geht seit 26 Jahren seinen Weg und lässt sich von nichts und niemandem etwas vorschreiben. Und der Erfolg gibt ihm Recht“, so Rentschler. Hug habe eben keine Lust auf Stillstand.
Mit der Verleihung der Großen Ehrenplakette in Silber, der höchsten Auszeichnung, die der Aalener Gemeinderat – in diesem Fall einstimmig – zu vergeben hat, reiht sich der 53-jährige Ingo Hug in eine illustre Reihe von Aalenern ein. Sieger Köder, Hermann Bausinger, Eugen Hafner oder auch Werner Sobek, um nur einige der bisherigen zu nennen.
Eine ganz unkonventionelle Laudatio – schließlich geht’s um Jazz – hielten anschließend der Sänger Peter Fessler und Musikverleger Tom Glagow aus Buxtehude. Da wurde gebeatboxed, gescattet, gerappt, gesungen und natürlich gelobt. Für ihn, so Glagow, sei Hug das Herz des Jazzfests, laut Wikipedia eines der fünf größten Jazzfeste in Deutschland. Und doch sei einiges anders in Aalen: Man lerne Freunde kennen, „so etwas gibt es nicht in Montreux oder Den Haag“, so Glagow.
Das Schlusswort blieb dem Geehrten. Ganz am Anfang habe er gehört, Miles Davis? Geht nicht. Spiegelzelt? Geht nicht: „Aber es geht eben doch. Wenn wir was zusammen machen, dann klappt’s.“Gerne nehme er stellvertretend für alle Helfer die Ehrenplakette entgegen. Hugs Meinung nach darf das Aalener Jazzfest gerne 100 Jahre alt werden, „auch wenn wir dann sicher nicht mehr mit dabei sind“.