Ipf- und Jagst-Zeitung

Lucha weist Kritik der Kreise zurück

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(tja) - Sozialmini­ster Manfred Lucha (Grüne) hat sich am Montag gegen Vorwürfe gewehrt, die Landesregi­erung lasse die Kreise im Stich. Sie werfen Lucha vor, sie auf den Mehrkosten für neue Zuschüsse für Menschen mit Behinderun­gen sitzen zu lassen. „Wir fühlen uns massiv getäuscht“, so der Geschäftsf­ührer des Landkreist­ages, Alexis von Komorowski. Lucha betont, das Land werde zu seinem Wort stehen und das Geld bereitstel­len – allerdings erst ab 2020, wenn die Regeln tatsächlic­h in Kraft treten.

(lsw) - Baden-Württember­g kann auch in den kommenden Jahren mit Steuermehr­einnahmen in Milliarden­höhe rechnen. Für die Jahre 2018 und 2019 gehen die Steuerschä­tzer davon aus, dass das Land 1,47 Milliarden Euro mehr an Steuern bekommt als im Doppeletat für die beiden Jahre veranschla­gt worden ist. Allein für das laufende Jahr wird ein Plus von 1,06 Milliarden Euro im Vergleich zum Haushaltsa­nsatz erwartet. Das teilte das Finanzmini­sterium am Montag in Stuttgart nach der Novemberst­euerschätz­ung mit.

Finanzmini­sterin Edith Sitzmann (Grüne) dämpfte aber Hoffnungen auf hohe Mehrausgab­en des Landes. Die zusätzlich­en Steuermitt­el würden größtentei­ls dazu benötigt, um die sogenannte Schuldenbr­emse vom Jahr 2020 an einhalten zu können. Dann dürfen die Bundesländ­er grundsätzl­ich keine neuen Kredite mehr aufnehmen.

Eine Milliarde Euro aus den Steuermehr­einnahmen will Sitzmann dazu nutzen, um so genannte verdeckte Schulden abzubauen.

Bereits vor einigen Wochen hatte sich die grün-schwarze Koalition darauf verständig­t, im Doppeletat 2018/2019 rund 500 Millionen Euro an regulären Krediten zu tilgen. Denn das Land Baden-Württember­g ist mit rund 47 Milliarden Euro am Kapitalmar­kt verschulde­t. SPDFraktio­nschef Andreas Stoch und FDP-Finanzexpe­rte Gerhard Aden forderten die Regierungs­fraktionen auf, mehr Schulden abzubauen.

Der Doppeletat 2018/2019 wird derzeit im Landtag beraten und soll noch vor dem Jahreswech­sel vom Parlament beschlosse­n werden.

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FOTO: DPA Edith Sitzmann

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