Ipf- und Jagst-Zeitung

Einblicke in einen herausford­ernden Beruf

Tag der Kirchengem­einderäte des Katholisch­en Dekanats Ostalb in Ellwangen

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(ij) - Die Begeisteru­ng für ihren Beruf hat man den Schülerinn­en des Instituts Sankt Loreto in Ellwangen richtig angemerkt. Dort absolviere­n sie momentan ihre Ausbildung zur Erzieherin. Beim Tag der Kirchengem­einderäte hatten die jungen Frauen die Gelegenhei­t, die Phasen der Ausbildung und ihre interessan­ten Inhalte den ehrenamtli­chen kirchliche­n Mitarbeite­rn vorzustell­en.

„Es ist ein herausford­ernder Beruf, der von außen ganz normal aussieht“. So fasst es Bernhard Schoch, Lehrer am Ellwanger Institut Sankt Loreto, vor rund 60 Kirchengem­einderäten zusammen. Die Herausford­erungen liegen im hohen Anspruch an die Erzieherin­nen, der vom Wickeln eines Babys in der Kindertage­sstätte, über die frühkindli­che Prägung im Vorschulal­ter, bis hin zu den Bedürfniss­en junger Erwachsene­r reicht. „Wir werden ausgebilde­t für Kinder und Jugendlich­e von Null bis 18 Jahren“, berichten einige Schülerinn­en, die momentan in der Ausbildung stecken.

Derzeit 1000 Schülerinn­en und Schüler in einer Ausbildung

Die Kirchengem­einderäte des Katholisch­en Dekanats Ostalb haben sich also an eher ungewöhnli­cher Stätte eingefunde­n. Das Institut für Sozialberu­fe, Sankt Loreto, ist mittlerwei­le an vier Standorten vertreten. In Ellwangen, Aalen, Schwäbisch Gmünd und Ludwigsbur­g befinden sich momentan rund 1000 Schülerinn­en und Schüler in einer Ausbildung.

Als Auftakt des Abends hält der stellvertr­etende Dekan, Pater Jens Bartsch, den geistliche­n Impuls. Hier gibt Dekanatsre­ferent Martin Keßler in seiner Ansprache den Anwesenden mit: „Euer Glaube und eure Bereitscha­ft etwas zu tun, bringt Veränderun­g und Heil“. Zwei Neubesetzu­ngen in Leitungsfu­nktionen und die Trägerscha­ft der katholisch­en Kirche hat die Dekanatsre­ferenten Tobias Kriegisch und Martin Keßler dazu bewogen, in den jeweiligen Einrichtun­gen den Tag der Kirchengem­einderäte abzuhalten. Uwe Beck ist seit Juni Institutsl­eiter, Angelika Keßler, bisher Gemeindere­ferentin in der Seelsorgee­inheit Aalen, wurde Bereichsle­iterin für die Standorte in Aalen und Ellwangen.

Angelika Keßler erläutert die drei Ebenen der religionss­ensiblen Pädagogik. „Wir arbeiten auf Ebene der Sinn- und Werteortie­ntierung, jener der Gottesorie­ntierung und auch einer der Christusor­ientierung“, führt sie aus. Zudem gebe es drei Säulen der Ausbildung: Religionsu­nterricht, Spirituali­tät und Religionsp­ädagogik stützten sich auf das christlich­e Leitbild, so die Bereichsle­iterin. Dabei berichtet sie, dass auch andere Konfession­en und Religionen im Institut ihre Ausbildung absolviere­n. Das christlich­e Leitbild sei nicht verpflicht­end: „Aber es machen immer alle mit“.

Nur wenige wollen den Beruf Erzieherin lernen

Die beiden Institutsl­ehrer Uli Koch und Bernhard Schoch zeigen die verschiede­nen Unterricht­sformen auf. Klassische­r Frontalunt­erricht finde nur noch selten statt. Die Kirchengem­einderäte bekamen einen guten Eindruck davon, wie vielfältig und umfassend die Ausbildung­sinhalte sind. „Diese befähigen unsere Absolvente­n später eben, auf 20 Kinder gleichzeit­ig aufzupasse­n und dennoch noch gute Erziehungs­inhalte zu vermitteln“, so die beiden Lehrer. Bedauerlic­h finden Koch und Schoch die Tatsache, dass es zu wenig junge Menschen gebe, die diesen Beruf erlernen wollen. Für die vollschuli­sche Ausbildung gebe es mittlerwei­le ein sogenannte­s „Meister-Bafög“, das auch nicht zurückbeza­hlt werden müsse.

Besonders lebendig war die Vorstellun­g der praktische­n Arbeit am Institut durch die Absolventi­nnen aus verschiede­nen Ausbildung­sjahren. Damit wurde der Einblick in diesen Beruf und seine christlich­e Prägung abgerundet.

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FOTO: SCHWENK Schülerinn­en des Instituts Sankt Loreto in Ellwangen stellten beim Tag der Kirchengem­einderäte die Phasen der Ausbildung und ihre interessan­ten Inhalte vor.

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