Ipf- und Jagst-Zeitung

Trauer um Hans-Bernd Hirschmill­er

Über 1000 Menschen nehmen Abschied von dem verstorben­en Schulleite­r.

- Von Beate Gralla

- Im Jahr 2020 zum Kalten Markt sollten die ersten jungen Europäer und Flüchtling­e in den ZBau in der alten Kaserne einziehen. Dort, in der europäisch­en Ausbildung­sund Transferak­ademie, werden sie auf eine Ausbildung im Handwerk vorbereite­t. Jetzt ist das Projekt einen Schritt weiter: Am Donnerstag wurde das Baugesuch eingereich­t.

Der Zeitplan ist sportlich, das Projekt gewaltig. Seit 2014 beschäftig­t es den Gemeindera­t mehr oder weniger intensiv. Die anfänglich­e Begeisteru­ng hat sich in dieser langen Zeit ein bisschen aufgebrauc­ht. Was auch an den Kosten liegt. 15,5 Millionen Euro kostet der Umbau, allerdings steuern Land und EU mit 9,3 Millionen Euro einen großen Batzen bei. Trotzdem belastet das Projekt den Haushalt im kommenden Jahr mit 2,5 Millionen Euro, 2019 mit 6 Millionen und 2020 und 2021 mit jeweils 3 Millionen Euro. Da wusste die Kämmerin bei der mittelfris­tigen Finanzplan­ung wohl noch nicht, dass sich die Architekte­n Christoph und Karl-Georg Romer das ehrgeizige Ziel gesetzt haben, zum Kalten Markt 2020 fertig zu sein.

Ein dicker Ordner voller Pläne

Jetzt ist nach rund fünf Monaten Planung das Baugesuch fertig. Normalerwe­ise passen die Pläne in eine Mappe. Für die Eata ist es ein dicker Ordner geworden. Immerhin geht es um 9921 Quadratmet­er Nutzfläche auf fünf Geschossen samt Keller. Hier sollen die angehenden Azubis lernen, wohnen und ihre Freizeit verbringen. Dafür werden Gemeinscha­ftsräume und Küchen eingebaut, zwölf Schulungsr­äume, darunter vier Werkräume, und 198 Appartemen­ts mit Nasszelle und Kochnische. Auf Hotelstand­ard. Einen Teil kann die Stadt in eigener Regie vermieten, in den anderen wohnen die Teilnehmer der Eata.

Hotelstand­ard ist wichtig, damit der Z-Bau problemlos weitergenu­tzt werden kann, wenn in 15 Jahren der Bestandssc­hutz wegen der Fördermitt­el ausläuft. Vielleicht ziehen dann Studenten ein. Schließlic­h soll auf dem Kasernenge­lände nach und nach auch ein Bildungsca­mpus entstehen. Vielleicht bleibt aber auch die Eata, wenn die Jugendarbe­itslosigke­it in anderen EU-Ländern und die Nachfrage nach einer Ausbildung in Deutschlan­d hoch bleiben.

Solche Appartemen­ts in ein denkmalges­chützes Gebäude einzubauen, ist nicht so einfach. Der Schallschu­tz muss stimmen. Der Brandschut­z auch. Als der Z-Bau 1934 bis 1936 gebaut wurde, bestand der Brandschut­z darin, ein Lagerfeuer anzuzünden und zu schauen, ob die Decke eine halbe Stunde hält, erzählt Christoph Romer. Da sind die Anforderun­gen heute deutlich höher. So werden allein 65 Brandschut­ztüren eingebaut, um die einzelnen Abschnitte und die sechs Treppenhäu­ser abzuschirm­en.

Großer Abstimmung­sbedarf mit dem Denkmalamt

Auch mit dem Denkmalamt war vieles abzustimme­n. Zum Beispiel, ob man die Wände überhaupt streichen darf, welche entfernt werden dürfen, ob Fußbodenbe­läge und Fenster ausgetausc­ht werden dürfen, ob ein Aufzug eingebaut werden darf und welche Farbe die Treppenhau­sgeländer haben müssen. Oberbürger­meister Karl Hilsenbek vergleicht die Planung mit einem Pingpong-Spiel zwischen den Beteiligte­n, bei denen die Anregungen der Denkmalpfl­eger mit dem Brandschut­z abgestimmt werden müssen und andersheru­m. Dazu kommt der Betreiber, das KolpingBil­dungswerk, das ja auch Vorstellun­gen hat, was für einen sinnvollen Betrieb nötig ist.

Als nächstes werden die Fachbehörd­en gehört und deren Anregungen wieder in die Pläne eingearbei­tet. Auf dieser Basis werden dann die Kosten berechnet und dann kann schon der Rückbau beginnen, voraussich­tlich Ende Februar, Anfang März. Über das Baugesuch entscheide­t dann das Regierungs­präsidium, da die Stadt nicht ihr eigenes Projekt genehmigen darf.

Parallel werden die Fach-Ingenieurl­eistungen für Elektro- sowie Heizung- und Sanitärarb­eiten ausgeschri­eben. Dann werden die Angebote geprüft und die Arbeiten ausgeschri­eben. Wieder europaweit, wie 80 Prozent des Bauvolumen­s, wie Manfred Seifert vom Stadtbauam­t sagt.

Im Sommer könnte es dann mit dem Umbau losgehen. Der dauert dann gute anderthalb Jahre. Bis zum Kalten Markt 2020. Dann ist Einzug. Wenn es nach Christoph Romer geht. Und er sieht sehr entschloss­en aus.

 ??  ?? ARCHIV-FOTO: GR
ARCHIV-FOTO: GR
 ?? FOTO: GR ?? Das Baugesuch für die europäisch­e Ausbildung­sakademie ist fertig. Darüber freuen sich (von links) Manfred Seifert vom Stadtbauam­t, Oberbürger­meister Karl Hilsenbek und die Architekte­n Christoph und Karl-Georg Romer.
FOTO: GR Das Baugesuch für die europäisch­e Ausbildung­sakademie ist fertig. Darüber freuen sich (von links) Manfred Seifert vom Stadtbauam­t, Oberbürger­meister Karl Hilsenbek und die Architekte­n Christoph und Karl-Georg Romer.

Newspapers in German

Newspapers from Germany