VfR empfängt starken Aufsteiger
Aalen möchte Heimserie gegen Unterhaching weiter ausbauen.
- Trotz des bitteren 1:4 beim VfL Osnabrück in der vergangenen Woche hat Fußball-Drittligist VfR Aalen noch sechs Zähler Vorsprung auf die Abstiegszone. Am kommenden Samstag (Anstoß ist um 14 Uhr), im Heimspiel am 17. Spieltag gegen die SpVgg Unterhaching, soll dieser Vorsprung mindestens gehalten werden. Doch Aalens Trainer Peter Vollmann warnt bereits vor dem starken Aufsteiger, der mit 28 Punkten auf dem fünften Tabellenplatz steht.
Personell kann Vollmann wie in fast jeder Woche nicht aus dem Vollen schöpfen, besonders schwer aber wiegt der Ausfall von Rico Preißinger, der sich in Osnabrück die fünfte Gelbe Karte eingehandelt hatte. Patrick Schorr, der in dieser Partie mit Kniebeschwerden ausgewechselt werden musste, konnte unter der Woche nicht trainieren und ist auch für die samstägliche Partie mehr als fraglich. Sebastian Vasiliadis dagegen hat Probleme am großen Zeh, somit „die schlechteste Stelle, an der man als Fußballer Schmerzen haben kann“, so Vollmann. Der junge Mittelfeldspieler wird aber gegen die Unterhachinger fit gespritzt und auflaufen können, das kündigte Vollmann bereits an. Lukas Lämmel hatte mit Wadenproblemen ebenfalls einige Einheiten aussetzen müssen, trainierte am Mittwoch aber schon wieder mit. Er ist einer der Kandidaten, der die Vakanz von Preißinger im defensiven Mittelfeld schließen könnte. Der Preißinger-Ersatz wird ohnehin ein, vielleicht das, entscheidendes Thema in der Vorbereitung auf die kommende Partie sein, wie Vollmann zugibt. Daniel Stanese hat derweil wieder mit der Mannschaft trainiert, ein Einsatz von Beginn an könnte nach seiner Muskelverletzung jedoch zu früh kommen.
Vasiliadis im Schaufenster
Vor allem der Einsatz von Vasiliadis wird immer wichtiger für den VfR. Der Mann aus der eigenen Jugend ist zu einem Akteur im Aalener Mittelfeld gereift, der den Unterschied ausmachen kann. Längst steht er auf den Zetteln anderer Vereine, kaum vorstellbar, dass die Schwarz-Weißen ihn noch eine weitere Saison auf der Ostalb halten können. „Er hat sich positiv entwickelt. Unter vier Augen habe ich mal zu ihm gesagt: Dass du noch hier spielst, dafür musst du sich eigentlich schämen. Du hast so viele Qualitäten und diesen Qualitäten musst du vertrauen.“Das habe er mittlerweile verstanden, so Vollmann, weshalb er sich mittlerweile auch als Stammspieler bezeichnen darf. „Es ist doch normal, dass ein junger Spieler, der beim VfR schon eine gute Rolle spielt und so eine Entwicklung genommen hat, im Schaufenster steht. Wir wissen, dass hier regelmäßig die entsprechenden Leute auf der Tribüne sitzen, um sich Sebi anzuschauen“, macht Vollmann sich in dieser Personalie nichts vor. Problem für den VfR: Der Vertrag des Rotschopfs läuft im kommenden Sommer aus, eine Ablöse würde es bei einem potenziellen Wechsel somit nicht geben.
Unterhaching reist mit großem Selbstbewusstsein von vier Auswärtssiegen in Folge an (darunter war der Tabellenzweite 1. FC Magdeburg, der mit 3:0 geschlagen wurde). Vollmann ergänzt: „Dazu kommt ein sensationelles Torverhältnis von 10:1. Das ist schon eine Hausnummer. Der Gegner hat eine bessere Auswärts- als Heimbilanz, das ist schon außergewöhnlich. Wir können davon ausgehen, dass Unterhaching bei uns an diese Serie anknüpfen möchte. Da kommt eine starke Mannschaft auf uns zu.“
„Dass du noch hier spielst, dafür musst du dich eigentlich schämen“, sagt Peter Vollmann zu und über Sebastian Vasiliadis.
Nichtsdestotrotz gab Vollmann bereits bekannt, sich nicht nur auf die Defensive konzentrieren, sondern so aufzustellen zu wollen, dass man auch im eigenen Spiel nach vorne Akzente setzen kann. „Anders funktioniert das doch auch gar nicht. Man kann nicht nur auf die Defensive setzen“, so der 59-Jährige. Die Zuschauer, etwa 3500 sollen nach Aussage von Aalens Pressechef Sebastian Gehring kommen, erwartet auf jeden Fall eine interessante Drittligapartie im Duell Württemberg gegen Bayern.