Der Mann, der nach Tschernobyl die Milch geprüft hat
Silvin Hippich feiert 40-jähriges Dienstjubiläum an der Hochschule Aalen
(an) - Vor 40 Jahren ist Silvin Hippich an die Hochschule Aalen gekommen. 1977 begann er seinen Dienst im damaligen Isotopenlabor. Zuvor absolvierte er eine Ausbildung zum chemisch-technischen Assistenten in Stuttgart. Nach vielen Stationen ist der Jubilar nun in den „Life Science“angekommen. „Eine faszinierende Entwicklung in einem Umfeld immer neuer Inspirationen“, sagt Hippich über seinen Werdegang.
Nach der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl im Jahr 1986 war Hippich mit der Messung unzähliger Radioaktivitätsproben aus dem Ostalbkreis betraut. Und die TschernobylKatastrophe beschäftigte ihn weiter: Durch die radioaktive Belastung der Winterfütterung von 1986/87 beauftragte das Landwirtschaftsministerium die Überprüfung einer Vielzahl von Milchproben. Auch diese analysierte Hippich auf ihre radioaktive Belastung hin. Zudem betreute Hippich mehrere Diplomarbeiten zur systematischen Bestimmung der radioaktiven Bodenbelastung im Ostalbkreis.
Als die Hochschule umstrukturierte, wurden die von Hippich betreuten Laboratorien in den Fachbereich Chemie eingegliedert. In dieser Zeit gab es einen großen Fortschritt in der Mikroelektronik und Computertechnik innerhalb der Chemie. Hippich passte sich an und war schwerpunkmäßig im Bereich der instrumentellen Analytik von Gasen und Flüssigkeiten tätig. Während der Umstellung auf das Bachelor-Master-System wurde die Vertiefungsrichtung „Molekulare Biotechnologie“geschaffen. Hippich begleitete den Aufbau der dazugehörigen Laboreinrichtungen maßgeblich. Gleichzeitig organisierte er als Strahlenschutzbeauftragter die Auflösung des Isotopenlabors.
Heute ist Silvin Hippich im Bereich der „Life Science“angekommen. Zu diesem gehören etwa die Biochemie, Molekularbiologie, Mikrobiologie sowie analytische und bioanalytische Chemie. Doch ein kleines Praktikum aus der Anfangszeit von Silvin Hippichs Beschäftigung an der Hochschule Aalen konnten überleben: Die Bestimmung von radioaktiven Stoffen in der Umwelt (Gammaspektrometrie) hat es bis in die heutige Zeit geschafft.