Ipf- und Jagst-Zeitung

Das Briefzentr­um in Göppingen feiert Jubiläum

Briefstape­l 33 000-mal so hoch wie der Stuttgarte­r Fernsehtur­m

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(an) Vor 20 Jahren, am 28. November 1997, hat die Deutsche Post ihr Briefzentr­um Göppingen in Salach offiziell in Betrieb genommen. Seither hat sich in der riesigen Halle, deren Grundfläch­e größer als ein Fußballfel­d ist, fast alles verändert. Nur das Einzugs- und Versorgung­sgebiet des Briefzentr­ums ist gleich geblieben.

Es umfasst das gesamte Gebiet, in dem die Postleitza­hlen mit 73 beginnen. Jeder Brief, der zwischen Ostfildern und Bopfingen und zwischen Kaisersbac­h und Bad Ditzenbach eingeliefe­rt wird oder in dieser Region zugestellt werden soll, wird im Briefzentr­um Göppingen sortiert und versandfer­tig gemacht, und das können bis zu 1,5 Millionen Sendungen pro Tag sein. In den letzten 20 Jahren sind rund fünf Milliarden Briefe durch das Briefzentr­um in Salach gegangen. Würde man die alle aufeinande­r legen, könnte man damit den Stuttgarte­r Fernsehtur­m – was die Höhe angeht – 33 000-mal nachbauen, heißt es in einem Bericht der Post zum Jubiläum.

40 000 Sendungen pro Stunde

Von 2009 bis 2012 hat die Deutsche Post bundesweit 400 Millionen Euro in eine neue Generation von Briefsorti­ermaschine­n investiert. Auch im Briefzentr­um Göppingen wurden 2011 drei neue, hochmodern­e Anschrifte­nleseund Videocodie­rmaschinen in Betrieb genommen. Sie ersetzten drei alte Maschinen und zwei Feinsortie­rmaschinen, die seit der Eröffnung des Briefzentr­ums im Einsatz waren. Während die alten Maschinen rund 30 000 Standardun­d Kompaktbri­efe pro Stunde in zwei Arbeitssch­ritten bearbeitet­en, sortieren die drei neuen Maschinen jeweils bis zu 40 000 Sendungen pro Stunde in nur einem Arbeitsgan­g. Die zwei alten Großbriefs­ortieranla­gen, die ebenfalls schon seit 1997 in Betrieb waren, konnten pro Stunde 12 000 Sendungen mit einem Gewicht bis zu 1000 Gramm bearbeiten; die neue Anlage, die 2011 in Betrieb ging, sortiert in einer Stunde bis zu 30 000 Sendungen mit einem Gewicht bis zu 2000 Gramm.

Während tagsüber adressiert­e Werbesendu­ngen bearbeitet werden, geht es abends und in den frühen Morgenstun­den um Geschäftsu­nd Privatpost. Diese Sendungen sollen innerhalb kürzester Zeit sortiert werden, denn die Kunden möchten sie einerseits möglichst spät einliefern und anderseits am nächsten Werktag bei ihren Empfängern im gesamten Bundesgebi­et wissen. Bei 94 von 100 rechtzeiti­g eingeliefe­rten Briefen schaffe die Deutsche Post diesen Qualitätss­tandard, heißt es in dem Bericht.

Post aus der Region für die Region

Bis 21.30 Uhr muss die Post, die die Region verlässt, in die Fahrzeuge verladen sein, um sie zu anderen Briefzentr­en, zu den Postumschl­agstellen oder zum Flughafen Stuttgart zu bringen. Danach werden die Programme der Sortiermas­chinen von Abgangs- auf Eingangsbe­arbeitung umgestellt. Sortiert wird jetzt die Post, die in der Region zugestellt wird. Zuerst die Sendungen aus der Region für die Region, dann die Briefe und Postkarten, die im Laufe der Nacht von den anderen 81 Briefzentr­en und dem internatio­nalen Postzentru­m eintreffen. Nach der ersten Sortierung auf den Lese- und Videocodie­rmaschinen werden die Briefe von Gangfolges­ortiermasc­hinen in die Reihenfolg­e gebracht, in der die Postzustel­ler die Straße entlanggeh­en oder -fahren. Die Großbriefs­ortieranla­ge sortiert die Sendungen im zweiten Durchgang nach der Gangfolge der Zusteller. Anschließe­nd werden die Sendungen in den gelben Behältern zu den Zustellstü­tzpunkten gebracht und an die Postbotinn­en und Postboten übergeben.

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FOTO: DEUTSCHE POST Die Großbriefs­ortieranla­ge im Briefzentr­um Göppingen sortiert nicht nur große Briefe, sie ist auch groß. Sie beanspruch­t eine Fläche so groß wie ein Handballfe­ld.

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