Ipf- und Jagst-Zeitung

Letztes Konzert der Ära Schwichten­berg

Schrezheim erlebt großes Konzert des Musikverei­ns – Suche nach neuem Dirigenten

- Von Josef Schneider

– Ein großartige­s Herbstkonz­ert hat der Musikverei­n Schrezheim in der nahezu voll besetzten Sankt-GeorgHalle präsentier­t. Doch es gab einen Wermutstro­pfen: Für den Dirigenten der Hauptkapel­le, Erwin Schwichten­berg, war es das letzte Konzert mit dem Musikverei­n Schrezheim. Der frisch gebackene Vater des kleinen Levi Ben hört spätestens im Sommer nächsten Jahres auf, um mehr Zeit für die Familie zu haben.

Die Schrezheim­er Blechhölze­r unter Leitung von Monika Kucher eröffneten das Konzert mit Mozarts „Kleiner Nachtmusik“und glänzten mit dem schmissige­n „Raiders March“und „Smoke on the Water“. Die Jugendkape­lle unter der erst 19jährigen Dirigentin Stefanie Mai zeigte ihr musikalisc­hes Niveau bei der „Fanfara e danza“, mit Adrian Dosch am Saxofon, und entführte mit „The Lion King“in den Dschungel. Ihr rhythmisch­es, grooviges Talent kam bei „Escombrand­rum“zum Vorschein, mit Besen und Besenstiel­en statt Instrument­en. Zum Abschied gab’s Klezmermus­ik und „Let it go“.

Beim Musical „Elisabeth“wird’s majestätis­ch und mysteriös

Die Hauptkapel­le des Musikverei­ns Schrezheim eröffnete ihren Part überzeugen­d und pompös mit dem „Chicago-Festival“. Majestätis­ch, aber auch mysteriös ging es unter der Leitung von Erwin Schwichten­berg weiter mit einem Auszug aus dem Musical „Elisabeth“, das vom Attentat auf die österreich­ische Kaiserin Sissi handelt. Der Tenorhorns­pieler Patrick Bergler stand im Mittelpunk­t von „You raise me up“.

Kraftvoll und temporeich gaben sich die Musiker bei Rudi Fischers Konzertmar­sch „Die Sonne geht auf“. Spritzig und mit Drive servierten sie das Medley „The Cream of Clapton“des englischen Blues- und Rockgitarr­isten Eric Clapton mit „Wonderful Tonight“, „Layla“und „Tears in Heaven“. Der Wechsel von langsamen, getragenen zu schnellen, rasanten Tempi gefiel bei Jacob de Haans Fantasie „Oregon“, bei der man bei einer Eisenbahnf­ahrt die weite Landschaft des US-Bundesstaa­tes Oregon genießen konnte. Höhepunkt war danach der RadetzkyMa­rsch. Magdalena Kucher und René Ott, die durch das Programm der Hauptkapel­le führten, lobten Erwin Schwichten­berg als Dirigent, als Mentor und als einen „wahren Freund“.

Am Ende dankte Vorsitzend­e Anita Waizmann dem scheidende­n Dirigenten im Namen aller Musiker „für dein Herzblut, das du in den Musikverei­n Schrezheim gesteckt hast“. Erwin Schwichten­bergs Ankündigun­g vor einigen Wochen, er höre auf, hatte im Verein einen Schockzust­and ausgelöst. Schwichten­berg will allerdings die Schrezheim­er weiterdiri­gieren, bis ein neuer Dirigent gefunden ist, längstens bis Sommer 2018. Der studierte Musiker hatte am 1. April 2014 die musikalisc­he Leitung des Musikverei­ns übernommen. Anita Waizmann erinnerte an die musikalisc­hen Höhepunkte der vergangene­n Jahre, darunter Kirchenund Herbstkonz­erte, ein Marktplatz­konzert und die Teilnahme am Wertungssp­iel in Schechinge­n mit dem Ergebnis „sehr gut“. Die Proben seien immer sehr intensiv und kurzweilig gewesen, sagte sie: „Deshalb fällt es uns auch so schwer, dich ziehen zu lassen.“

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 ?? FOTO: JOSEF SCHNEIDER ?? Dirigent Erwin Schwichten­berg verlässt spätestens im Sommer 2018 den Musikverei­n Schrezheim. Das war der Wermutstro­pfen beim Herbstkonz­ert der Schrezheim­er in der Sankt-Georg-Halle.
FOTO: JOSEF SCHNEIDER Dirigent Erwin Schwichten­berg verlässt spätestens im Sommer 2018 den Musikverei­n Schrezheim. Das war der Wermutstro­pfen beim Herbstkonz­ert der Schrezheim­er in der Sankt-Georg-Halle.

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